Cannes Abschluss
Erstmal geht zum Abschluss die Poesie mit Andreas Kilb (FAZ) durch: "Der Wind trägt die Geräusche des Festivals in Wellen herauf und vermischt sie mit dem Rauschen der Pinien, dem Zirpen der Zikaden, dem Tönen der Klosterglocken auf der Insel Saint-Honorat. Es ist die Stunde, da man sich an alles erinnert, die Jahre, die vergingen, und die Jahre, die kommen werden." Dann aber auch Filmkritik. Von Wong Kar-Weis allseits angestauntem "2046" ist er alles andere als angetan: "Denn dieser Film, an dem Wong fast vier Jahre gearbeitet hat, kommt einer Selbstparodie so nah, wie eine in allem proustischen Ernst vorgetragene melodramatische Science-fiction-Epopöe nur kommen kann."
Eher überraschend kommen auch die sehr freundlichen Worte über den zuvor als wenig viel versprechend betrachteten Film "The Life and Death of Peter Sellers": "Stephen Hopkins, der Regisseur, hat bei Hollywoodproduktionen wie 'Lost in Space' und 'Unter Verdacht' das Szepter geführt, aber vielleicht sagt es mehr über sein Talent, wenn man weiß, daß er die erste Staffel der Fernsehserie '24' inszeniert hat. Der gleiche pulsierende Schnittrhythmus, der dort die Geschichte antreibt, regiert auch in 'Peter Sellers'. Der Film lässt dem Zuschauer kaum Zeit zum Luftholen, aber nur so begreift man wirklich etwas über das Leben eines Mannes, der mit 54 Jahren erlosch, weil er keinen Halt in sich selbst finden konnte."
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