Marmoolak
Jetzt ist den Mullahs der Erfolg des iranischen Films Marmoolak (dt.: Die Eidechse) doch unheimlich geworden. Die Komödie des Regisseurs Kamal Tabrizi dreht sich um den Titelhelden Marmoolak einen entkommenen Häftling, der sich als Priester ausgibt und als ihm nichts mehr einfällt, seine Predigten - sehr zur Freude seiner Zuhörer - mit Kommentaren zu "Pulp Fiction" und "brother Tarantino" streckt. Marmoolak findet zuletzt tatsächlich zu Gott - das aber hat jetzt auch nichts mehr genützt. Die Zensur hat den Film, der sich zum Sensationserfolg entwickelt hatte, aus dem Kino genommen. Bei Alternet berichtet Shahla Azizi - und sie vermittelt auch einen, wie ich neulich in einer Diskussion im Haus der Kulturen der Welt feststellen konnte, sehr üblichen Affekt des iranischen Publikums gegen die Meisterwerke, mit denen das iranische Kino im Westen berühmt wurde.
So schreibt Azizi über diese Filme: "They present a stylized and simple reality that intrigues Western audiences through its poetry and exoticism. But for Iranians, these jashnvarehyee (made-for-festival) films, as they have been coined, have become a bore. They often fail to address issues touching the everyday lives of ordinary, cinema-going Iranians."
Marmoolak dagegen funktioniert aus ganz anderen Gründen: "The dialogue is superb, mixing the street slang and accent of the convict with the more formal language of the clergy. Marmoolak constantly uses the slang term 'baa haal' (cool) when talking about God. The biggest laughter and cheer comes when he uses this language to tell a young devotee, filled with guilt about his illicit feelings for his fiancee, 'if God didn't want you to commit sin then he would not have given you the tools for it (a play on words with 'aalat,' which means both genitals and tools).'"
Mehr zum Film beim Iran::Translated-Blog.
Offizielle Website des Films.
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