5/24/2004

Nachtrag Cannes

Nicht (und eigentlich: nie) zu vergessen Claus Philipp vom österreichischen Standard:

Ähnlich wie die Folterbilder aus dem Irak, die erzählen, wie grausam Krieg seit jeher sein kann, hat auch Michael Moore dem altbekannten Bild eines republikanischen Präsidenten, der es sich sogar leisten kann, ignorant und tollpatschig zu sein, wenig mehr hinzuzufügen als ein paar neue, blumige, wenn man so will: vermarktbare Details. Das ändert aber nichts daran, dass er im Prinzip in denselben Formaten arbeiten muss wie seine Gegner.

Hier die Seite mit Philipps vollständiger Cannes-Berichterstattung.

Und noch ein Nachtrag. Bei der Netzeitung berichtet der frühere Jump-Cut-Mitarbeiter Sascha Rettig in einer langen Zusammenfassung vom gesamten Wettbewerb:

Mit der Entscheidung für Moore bezog die Jury unter Leitung von Regisseur Quentin Tarantino eindeutig Stellung gegen die Politik der US-Regierung und Präsident George W. Bush, denn bei «Fahrenheit 9/11» handelte es sich filmisch keinesfalls um den besten Beitrag des Wettbewerbs. Mehr ist es ein politisches Zeichen, Unterstützung für Moores Werk, das weniger Dokumentarfilm als emotionale Wahlkampfpropaganda ist.

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