Die Geschichte des Joe Eszterhas
In der SZ am Wochenende erzählt Tobias Kniebe die Geschichte des Joe Eszterhas, der einst ein mächtiger Mann in Hollywood war:
Dies ist eine traurige Geschichte. Sie handelt unter anderem davon, wie ich mal gemeinsam mit meinem Freund Richard Pleuger den bestbezahlten Drehbuchautor der Welt besuchte. Einen Mann namens Joe Eszterhas, von dem Hollywood nie wieder ein Drehbuch kaufen wird, der beinah vergessen ist, der inzwischen in Cleveland/Ohio lebt, weder raucht noch trinkt, der zu Gott gefunden hat. Dass alles so enden würde, war damals, im Sommer 1995, nicht abzusehen.
Wir erfahren, dass Estzerhas seine Autobiografie - "Hollywood Animal" - geschrieben, dass er Sharon Stone gevögelt hat (aber nur einmal), und wir erfahren, warum er einst für seine Chuzpe bewundert wurde:
Es gab mal eine Zeit, da galt Joe Eszterhas als mutiger motherfucker. Weil er in dem Moment, als ganz Hollywood unter der Terrorherrschaft des so genannten Superagenten Michael Ovitz litt, als einziger den Mumm hatte, offen gegen diesen Mann zu rebellieren. Er schrieb ihm einen Brief, der mit "Fuck You, Mike" endete. Und sorgte dann dafür, dass dieser Brief in der Stadt kursierte. Kein millionenschwerer Schauspieler hatte diesen Mut, kein Superproduzent. Aber eben Joe Eszterhas. Er hatte ein kämpferisches linkes Immigrantenherz. Er dachte sich stets: Du mich auch!
Merkwürdige Pointe des Ganzen: Auf der Titelseite der jüngsten Variety-Ausgabe wird über Michael Ovitz eine ganz ähnliche Geschichte erzählt. Der Mann ist verschwunden, sang- und klanglos. In Hollywood vergeht der Ruhm der Welt schnell und brutal.
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