New York Times: Movie Update
Viele neue Filmartikel in der Times! Sehr ausführlich stellt Marcel Clements die DVD von Altmans 3 Women vor, die Criterion vor kurzem veröffentlicht hat. Genauer gesagt stellt er eigentlich den Film und seine Geschichte insgesamt vor, vergisst aber auch keine Anmerkungen etwa zu Altmans Audiokommentar - sehr schön, eine solche Beachtung der Filmkonservenwelt würde man sich in den hiesigen Feuilletons auch mal wünschen. (weitere, knappe DVD-News in der Times hier)
A.O.Scott hebt nochmals zu Cannes an: Überall Hunde auf der Leinwand, so er. Und es wäre ja auch viel gegessen worden. Ganz netter Coffee-Talk für nebenher also, aber auch nicht weiter erhellend.
Nancy Ramsey bespricht Die Geschichte vom weinenden Kamel (filmz.de|angelaufen.de), der am Freitag in New York anläuft. Dabei konzentriert sie sich vor allem auf die Hintergründe der Produktion.
Die Stanley-Kubrick-Ausstellung in Frankfurt ist auch in New York Thema: Mark Landler ist zunächst Kubricks Sammelleidenschaft aufgefallen: "Kubrick seems to have saved almost everything from his half-century career, stuffing 10 rooms of his rambling estate north of London with thousands of artifacts: scripts, letters, drawings, photographs, costumes, props, scale models and even technical equipment." Ferner zeigt er sich von Kubricks Archiv zu Napoleon sehr beeindruckt und findet für sich darin eine Antwort auf die Frage: "What took him so long?" Alles in allem Begeisterung: "There are many highlights."
Etwas Aufholarbeit (in der Tat hatte ich das letztens alles schon mal zusammengefasst, aber blöderweise das Eingabefenster vor dem Absenden geschlossen - Sie können sich meine Freude darüber gewiss vorstellen, denke ich): A.O.Scott bespricht "The Day After Tomorrow, a two-hour $125 million disaster — excuse me, I mean disaster movie". Ganz so harsch fällt seine Besprechung dann doch nicht aus: Hier und da gibt es gewiss was zu bemäkeln, auch Susan Sontags morbide Katastrophenfilmtheorie aus den 60ern wird mal zitiert, sein Fazit lautet dann aber: "In fact, it looks kind of cool." (gemeint sind die Bilder der Zerstörung) Und ich möchte meinen, nicht mehr sollte man von einem Blockbuster-Katastrophenfilm erwarten. Außerdem bespricht er The Five Obstructions, in dem Lars von Trier den von ihm hochverehrten Dokumentarfilmer Jorgen Leth in fünf Remakes seiner Dokumentation The Perfect Human mit immer perfideren Auflagen gängelt. Scott hat's gefallen, vor allem wohl weil Leth eine Souveränität an den Tag legt, die von Trier in seinem Vorhaben, Perfektionist Leth einen wenig perfekten Film zu drehen, alt aussehen lässt. Von Saved!, einer Jesus-Freaks-Satire, war Scott nur wenig angetan, da haben wohl mehrere Körnchen Salz gefehlt. Dave Kehr bespricht Baadasssss! von Mario van Peebles (unsere Kritik). Enthusiastisch fällt die Kritik nicht gerade aus, aber irgendwie hat es ihm wohl schon gefallen. Dafür hat The Mother (Kritik|DVD-Info|filmz.de) Stephen Holden sehr begeistert und rangiert seitdem auch an vorderster Stelle seiner recommendations für den New Yorker Kinogänger: "The sight of a dilapidated woman in her late 60's besotted with a careless young god in his mid-30's may be uncomfortably taboo-busting. But "The Mother," an extraordinarily clear-sighted and psychologically balanced British drama, stares as calmly at May's perilous leap into churning emotional rapids as a medical show does when keeping its gaze fixed on a tricky surgical procedure." Nicht weiter erwähnenswert scheint erwartungsgemäß Raising Helen, der bei uns demnächst als Liebe auf Umwegen ins Kino kommt: Entsprechend durchwachsen Holdens Kritik.
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