6/7/2004

Rosenhügel, Wiener Stalinismus

Olaf Möller, das Ein-Mann-Spürkommando für den außergewöhnlich bizarren Film, hat wieder eine schöne Entdeckung gemacht. Die sozialistische Wiener Revue-Produktion des Rosenhügel-Studios, das unter sowjetischer Aufsicht stand. Heute in der taz:

Eine veritable Perle schuf man jedoch auch in dieser Periode, und es ist natürlich die production maudite des Studios, denn unter solchen Umständen findet sich die Wahrheit allein im Exzess: "Seesterne" (1952) von Johannes Alexander Hübler-Kahla sprengte lässig alle Produktionsvorgaben, das Budget und den Drehplan. So entstand ein Revuefilm, dessen Geschichte propagandistisch zugespitzt ist: Ein Arbeitersynchronschwimmclub zeigt dem fiesen Firmenchef, was die Solidarität des Proletariats auf die Beine stellen kann. Ästhetisch erging sich "Seesterne" in einem pastellfarbenen Pop-Pastiche. Hübler-Kahlas Film war ein Fiasko bei Presse und Publikum; erst heute lässt er sich im kontemporären Popdiskurs wirklich würdigen.

0 Comments:

Post a Comment

<< Home