6/9/2004

SZ: Film

Fritz Göttler interviewt David Cronenberg, dessen neuester Film "Spider" (unsere Kritik) nun reichlich verspätet auch bei hierzulande anläuft:

Hm, Sie finden den Film also depressiv . . . Nun, ich hatte durchaus Vergnügen, als ich ihn drehte, ein schöpferisches Vergnügen. Ich will nicht sagen, dass ich in diesem Haus, wo Spider logiert, längere Zeit leben möchte - aber all die Details der Ausstattung dort sind doch sehr schön, die Tapeten, die Kleider. Ich habe mich mit meinen Mitarbeitern intensiv um sie gekümmert.

Rainer Gansera bespricht dann den Film (hymnisch):

Mit einer beinahe beängstigenden Präzision macht Ralph Fiennes die abgrundtiefe Verlorenheit Spiders bis in jede Körperfaser spürbar und vermeidet all das Pittoreske, mit dem das Kino üblicherweise Irresein garniert. Cronenberg-Fans werden bei dem Titel ¸¸Spider" ein Horrorstück mit bekannten Ingredienzen wie Monster-Insekten, Biopods und mutierenden Körpern erwarten. Solche Genre-Versatzstücke lässt der kanadische Regisseur beiseite. Er durchquert in seinem subtilsten, strengsten und wagemutigsten Film den inneren Horror eines Mannes, der sich die Schizophrenie als fatalen Selbstschutz erfunden hat.

Außerdem assoziiert Fritz Göttler noch frei zu den Themen Potter, Ring und Lars von Trier. Tobias Kniebe bespricht "The Station Agent" (filmz) und Martina Knoben den (auch schon im Fernsehen gelaufenen) Film "Damen und Herren über 65", der eine Pina-Bausch-Inszenierung dokumentiert.

0 Comments:

Post a Comment

<< Home