Arendt: "Banalität des Bösen": Hitler
Der "Untergang" beschäftigt weiter, diesmal Joseph Früchtl in der fr: "Hitler als einer von uns. Menschsein im 'Untergang'" -
"Daher kann er ihn auch nicht als Helden und den Untergang des "Dritten Reiches" als Tragödie inszenieren. "Für einen Kammerdiener gibt es keinen Helden", wussten bereits Goethe und Hegel. Der Kammerdiener sieht den Helden als Privatperson, er zieht ihm die Stiefel aus und hilft ihm ins Bett. Der Untergang macht uns zu Kammerdienern.
Zum Helden taugt Hitler in diesem Film auch nicht, wenn man ihm zuerkennt, dass er seine fanatische Weltsicht bis zum bitteren Ende durchhält. Sein Fanatismus zeugt vielmehr von neurotischer Unbelehrbarkeit, macht ihn zu einem Fall für die Psychologie, nicht für die Mythologie. Helden und Tragödien vertragen keine Psychologie. Denn sie entlarvt das Pathos, die erhabene Leidenschaft als reine Pose, hinter der sich Menschen verstecken, die sich selbst zu wichtig nehmen."
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