9/29/2004

Nach dem Film lebt: Nummer 5

Das Online-Magazin für Film und Filmwissenschaft "Nach dem Film" hat soeben seine fünfte Ausgabe ins Netz gestellt. Nachzulesen sind Texte einer in Frankfurt (Main) 2002/3 (sage keiner, dass im Netz alles immer schnell geht) veranstalteten Tagung zum Thema "Perspektiven der Filmwissenschaft". Hier die Selbstvorstellung der einzelnen Vorträge:

"Vergessen wir nicht – das Kino!" Ausgehend vom Diskurs des Kinos in filmwissenschaftlichen Ansätzen vor und nach der Filmsemiologie, stellt Sabine Nessel die Frage, in welcher Weise das Kinoereignis überhaupt in der Sprache stattfinden kann. In "Ausrinnen als Einübung" vertritt Drehli Robnik die These vom Splatter-Film als Denk-Anstoß für die Filmwissenschaft, die den "Wert fleischlicher Sinnstiftung" zu schätzen weiß. In "Videoüberwachung und Filmwissenschaft" analysiert Winfried Pauleit den Umgang des Filmwissenschaftlers mit dem Videorecorder. Der Filmwissenschaftler gerät von hier aus in die Nähe des kriminologischen Ermittlers. Um spezifische Raumdimensionen geht es in den Beiträgen von Marc Ries und Ute Holl. Marc Ries konstatiert die "Verströmung des Films an für ihn uneigentliche Orte" und zeigt auf, was es heißt, wenn wir Filme jenseits des Kinos im Fernsehen, im Kunstraum oder auf dem Bildschirm unseres Rechners sehen. Ute Holl schlägt in "Ur-Sprünge" einen Bogen von Trinitys Sprung am Anfang von The Matrix zur Desorganisation des Kinoraums in den Filmen von Maya Deren. Der (etwas andere) Bezug auf die Dimension Körper verbindet die Texte von Anja Streiter und Nora Abdel Rahman. In "Das 'Kino der Körper' und die Frage der Gemeinschaft" zeigt Anja Streiter am Beispiel von Jacques Doillon auf, was es heißt, als Filmwissenschaftlerin die spezifische Stellung des Schauspiels zu bearbeiten. Nora Abdel Rahman stellt demgegenüber eine Verbindung her zwischen der akustischen (und damit somatischen) Dimension in Lacans Spiegelstadium und der Raumphilosophie von THX.

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