DVD -Informationen bei Jump Cut

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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Lars von Trier: Dogville (Dänemark/u.a., 2003)

 

Anbieter: Eurovideo
VÖ: 29.04.2004 (Verleih), Handel: ca. Juli
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Nicole Kidman, Paul Bettany, Chloe Sevigny, Jeremy Davies, u.a.

Jump-Cut -Kritik: ""Dogville" ist ein moraltheologischer Entwurf. Das war, in ästhetischer Kleidung (nicht unbedingt: Verkleidung) schon "Dogma" und vielleicht ist der neue Film nichts anderes als "Dogma" nochmal von vorne. Auf ganz eigene Faust, alles noch einmal auf Anfang."

 

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DVD-Informationen
Lars von Trier: Dogville (Dänemark/u.a., 2003)

Lars von Trier inszenierte DOGVILLE mit dem epischen Theater Brechts entnommenen Mitteln: Einteilung in Kapitel, die deren Inhalt bereits vorweg zusammenfassen, sowie eine verfremdete Darstellung des Geschehens, die somit nie mimetischen Charakter entwickelt, sondern auf das Illusionäre der Darbietung verweist. Statt Identifikation und Katharsis wird so die Reflexion zu erzielen versucht. Auch die parabelhafte Erzählung findet in Brechts Werk ihren Ursprung und verarbeitet vor allem die Figur der Spelunken-Jenny aus "Die Dreigroschenoper": Auf der Flucht vor Mafiagangstern durch das Gebirge der Rocky Mountains kommt die schöne Grace (Nicole Kidman) in das verschlafene, heruntergekommene, von der Depression gezeichnete Kaff Dogville. Der Philosoph und Idealist Tom Edison (Paul Bettany) bietet ihr kurzentschlossen Hilfe wie Unterschlupf an und kann auch die Bewohner hierfür gewinnen, nachdem Grace ihnen unentgeltlich Arbeit und Hilfe in Aussicht stellt. Für eine Weile scheint das Leben in den Bergen harmonisch und Grace meint, inneren Frieden gefunden zu haben, als sich das Blatt schließlich wendet und die Bewohner zunehmend gewahr werden, welcher erpressbare Mensch sich da unter ihnen befindet: Grace wird zynisch ausgebeutet, mehrfach vergewaltigt und letztlich vom Dorf zur Geisel genommen ...

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Die von Eurovideo herausgegebene DVD bietet nur ein leider recht mäßiges Bild: Vor allem in den zahlreichen Szenen vor schwarzem Hintergrund, aber auch in jenen mit großer Bühnenfläche im Kader ist eine deutliche Blockbildung zu bemerken. In Szenen mit hoher Bewegungsdynamik sind zudem einige Nachzieheffekte zu verzeichnen. Auch die Detailschärfe lässt gelegentlich ein wenig zu wünschen übrig: Vor allem in den zahlreichen Totalen, die die nur notdürftig ausgestattete Bühne aus einer harten Vogelperspektive zeigen, wird es zuweilen schwer die einzelnen Beschriftungen noch entziffern zu können, auch sind einige der an sich geraden Linien auf dem Boden oft recht "stufig". Sehr schade eigentlich: Von einem jungen Film von einem derart prominenten Regisseur darf man eigentlich ohne weiteres eine bessere Edition erwarten.

Zur Besprechung lag leider nur die Verleihversion vor, die über keinerlei Extras verfügt, deshalb zum Bonusmaterial hier auch kein Kommentar. Zu hoffen bleibt, dass die Fassung für den Handel dahingehend besser ausgestattet ist.

Technische Details

Bild: 2,35:1, 16:9 anamorph
Ton: Deutsch (DD 2.0/DD 5.1), Englisch (DD 5.1)
Untertitel: deutsch (ausblendbar)
Regionalcode: 2 / PAL
Laufzeit: ca. 170 Minuten

Zusatzmaterial:

keine (Verleihversion, Angaben zur Handelsversion nicht möglich)

(Thomas Groh)