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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Robert Altman: Prêt-À-Porter (USA 1994)

 

Anbieter: Arthaus/Kinowelt Home Entertainment

VÖ: 24.02.2004

Regie, Drehbuch: Robert Altmann

Darsteller: Kim Basinger, Julia Roberts, Sophia Loren, Marcello Mastroianni, Tim Robbins, u.a.

 

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Prêt-À-Porter (USA 1994)

Wie nicht anders zu erwarten, erzählt Robert Altmann auch seine Modewelt- und Mediensatire Prêt-À-Porter mit einem umwerfenden Starensemble: Der Platz reicht kaum, einzeln aufzuzählen, wer da immer mal wieder hektisch durchs Bild zischt, doch die Riege reicht von der alten Elite des europäischen Autorenkinos wie Marcello Mastroianni, Sophia Loren und Anouk Aimée über in den 90er Jahren mehr oder weniger populäre Darsteller wie Tim Robbins, Julia Roberts, Kim Basinger, Forest Whitaker und viele andere mehr. Ein Tohuwabohu an bekannten Gesichtern entfaltet sich, in dem ein Überblick zunächst kaum möglich scheint. Gruppierungen und Cliquen bilden sich, die im Laufe zunehmend Querverbindungen und Kontext schaffen. Dieses Konzept dient der Narration: Nachdem der Leiter der herbstlichen Prêt-À-Porter, eine der wichtigsten Modeereignisse des Jahres, kurz vor Beginn derselben unter recht ungünstigen Bedingungen auf der Rückbank eines Taxis aus dem Leben scheidet, herrscht in der intriganten, eitlen und nur auf Macht- und Prestigegewinn spekulierenden Modewelt ein heilloses Durcheinander. Es entwickelt sich ein groteskes Geflecht aus Intrigen, persönlichen Macken und einer sich mitten im Geschehen befindlichen Medienberichterstattung, die, sichtlich hysterisiert, selbst nicht mehr in der Lage ist, das Geschehen souverän zu erfassen.

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Zwar sichtlich ambitioniert, erweist sich der Film dann doch als über weite Strecken etwas fußlahm. Zum großen Teil mag das dem Umstand geschuldet sein, dass diese Satire längst schon Offensichtliches - die Oberflächlichkeit des Business, ihr intrigantes Kalkül wie die fadenscheinigen Selbstinszenierungen, um ein paar Schlagworte in den Raum zu stellen - überspitzt beim Namen nennt, ohne darüber hinaus noch wesentliche Erkenntnisse zu Tage zu fördern. Vieles ist deshalb schon weit im Vorfeld erahnbar, bzw. wirkt nur noch wie eine pflichtbewusste Ausformulierung. Bemerkenswert ist dann aber wiederum die technische Finesse, mit der Altmann seinen Film inszeniert. Die Dynamiken, die sich aus dem Widescreen-Format entwickeln lassen, werden über weite Strecken sehr bewusst und reflektiert berücksichtigt, wie überhaupt die mise-en-scène - Altmann stopft seine Bilder bisweilen bis zum Bersten mit Personen voll - von dem über Jahrzehnte hinweg erworbenen Geschick ihres Machers zeugt. In der Tat findet dieser Film erst auf dieser handwerklichen Ebene wirklich zu sich selbst: Für eine Satire mit ganz begrifflicher Aussage und Sujet ist das dennoch etwas wenig.

Die DVD ist ohne weiteres als solide einzustufen. Auf nennenswerte Extras hat man zwar auch diesmal wieder nahezu verzichtet: Neben dem obligatorischen Trailer befindet sich lediglich noch ein Musikvideo zu einem Song aus dem Soundtrack, das sich bisweilen auch auf Aufnahmen aus dem Film stützt. Dafür aber ist das anamorphe Bild angenehm scharf und weist kaum Rauschen, Blockbildung oder ähnliche Kompressionserscheinungen auf. Auch Farbe und Kontrast sind ausgewogen und stellen zufrieden. Der deutsche Ton ist gegenüber der Originaltonspur etwas basslastiger, was bisweilen etwas dumpf wirkt. Dies fällt aber erst im Direktvergleich mit dem O-Ton auf, der wiederum in der Athmo der Geräuschumgebung etwas besser abgemischt ist und somit, auch vom Synchroeffekt mal abgesehen, authentischer wirkt.

Technische Details:

Bildformat: 2,35:1 Widescreen anamorph

Sprachen: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch

Regionalcode: 2

Zusatzmaterial:

Trailer, Musikvideo

(Thomas Groh)