Almuth Hoberg: Film und Computer – Wie digitale Bilder den Spielfilm verändern

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Klappentext

Nach einhundert Jahren Filmgeschichte beginnt sich die Basistechnologie des Films zu verändern: Digitale Bildbearbeitung und Computergrafik halten Einzug ins Reich der bewegten Bilder. Die neue Technik führt zu einer gewaltigen Steigerung der filmischen Illusionierungsleistung. Die Autorin liefert eine fundierte Darstellung der 'sthetischen und technischen Aspekte dieser Innovationen und greift dabei auf bekannte Filmbeispiele wie 'Forrest Gump' oder 'Jurassic Park' zurück.
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Daten zum Buch
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Taschenbuch - 242 Seiten - Campus Verlag Erscheinungsdatum: 1999
ISBN: 3593363569
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Almuth Hoberg
Film und Computer – Wie digitale Bilder den Spielfilm verändern

Kritik von Dagmar Hotze

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Ende des 19. Jahrhunderts waren die frühen „bewegten" Bilder ein Jahrmarktspektakel und eine Variete-Attraktion. Ein Experimentierfeld für Tüftler und Bastler wie z. B. Max Skandalowsky, Thomas Edison und Oskar Messter, die fasziniert waren von der Idee der „laufenden" Bildern. Etwas nie Dagewesenes bot der Film: er konnte die Realität abbilden.

Hundert Jahre später ist der Film in der Lage, das als real abbilden, was in der Realität niemals möglich ist. Und auch heute, wie damals, werden die Menschen von dem Versprechen, etwas nie Dagewesenes zu sehen, ins Kino gelockt. Die technischen Entwicklungen der vorangegangenen Jahrzehnte beeinflussten den Film in seiner formalen und ästhetischen Gestaltung. Auch die Pre- und Postproduktion änderte sich mit fast jeder Neuentwicklung. Man denke an die Montagetechnik, die Einführung von Ton (und Musik) oder die Möglichkeit, ein anderes Bildformat (z.B. Cinemascope) einsetzen zu können. Die Formen des Erzählens veränderten sie jedoch nur minimal. Mit der Erfindung des Mikrochip sollte vieles anderes werden.

Almuthstrid Hoberg, wissenschaftliche Assistentin an der Uni Hamburg im Fachbereich Medienkunde, hat sich der Symbiose von Film und Comuter angenommen und nähert sich der Thematik, lobenswerterweise, nicht in verklausuliertem Akademikerjargon, sondern auf sehr verständliche und informative Art. Sie zeigt den langen Weg der Bilder über die Fotografie, die Animation (dem „künstlich" erschaffenen Bild) hin zur digitalen Bildbearbeitung . Mit bemerkenswert Präzision beschreibt sie die technischen Abläufe der Filmproduktion. Im filmgeschichtlichen Kontext ermöglicht die Autorin, die daraus resultierenden filmtheoretischen Umsetzungen nachzuvollziehen.

Sehr gelungen sind die Betrachtungen der einzelnen Genres wie Science-Fiction, Action, Fantasy und Comic. Einzelanalysen von Terminator 2, Jurassic Park und Forrest Gump, die sicherlich stellvertretend für den Einsatz von digitalen Verfahren sind, machen den Band zu einem unverzichtbaren Werk der gegenwärtigen Filmanalyse. Die ästhetischen Auswirkungen der digitalen Techniken auf die Bildsprache und unser Sehen werden exellent herausgearbeitet.

Welche Rolle werden in Zukunft die körperlichen und sinnlichen Erfahrungen der Menschen im Film spielen? Wie wirkt sich die radikale Bewegung der Bilder auf das Nervensystem aus? Dies sind nur einige Fragen, die das abschließenden Resumee versucht zu beantworten. Ein hervorragend recherchiertes und, in seinen Analysen, klares Werk, dem sehr viele Leser zu wünschen sind.

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