Theater Corner: Christoph Marthaler: Murx (Volksbühne, November 2002)

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Christoph Marthaler: Murx (Volksbühne, November 2002)

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Christoph Marthaler: Murx (Volksbühne, November 2002)
Kritik von Ekkehard Knörer

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Acht Männer, drei Frauen in einem Raum, der nicht zu definieren ist und was von Wartehalle, Schulzimmer, Speisesaal im Altenheim hat, im Grunde aber einfach archetypischer Marthaler-Raum ist. So eigenwillig wie der Raum auch die Zeit, die ihn regiert. Man sitzt, man singt, man fällt zurück in katatonisches Sinnen. Es gibt Beziehungen der Figuren, zwei Paare auch, eine Liebesgeschichte, wenn man so will, zwischen dem meist mit quasimasturbatorischen Handlungen befassten Tier-Mann in der blauen Trainingshose und der Frau, die mit ihm Kontakt aufnimmt, indem sie ihm immer wieder ein Bein stellt. Aus dem Nichts kommen unsinnige Sätze, schlechte Witze. Und die Schlager: Momente, in denen das Ensemble einzig zusammenfindet, singend.

Das macht, von der ersten Sekunde an, den Eindruck, als ginge es schon ewig so. Und müsse immer so weiter gehen. 1993 hatte Murx Premiere, an der Volksbühne, Christoph Marthaler war weithin unbekannt. Bis heute spielen sie das Stück, das längst zum Klassentreffen geworden ist für die Beteiligten (einer ist auch schon tot aus dem Original-Ensemble), von denen kaum mehr einer an der Volksbühne arbeitet. Sie werden eingefahren und eingeflogen aus der Schweiz und aller Welt, alle paar Monate, um wieder Murx zu geben, immer vor ausverkauftem Haus. Das Stück hat so eine Geschichte gewonnen, die der Nicht-Geschichte, die es erzählt, zum Verwechseln ähnelt. Wir können, mit der besten Nummer des Abends, nur eines sagen: Danke für all die schönen Stunden.

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