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Comic: Ed Brubaker/Jason Lutes: The Fall
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Comic: Ed Brubaker/Jason Lutes: The Fall |
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REZENSIONEd Brubaker/Jason Lutes: The Fall ________________________________________________________________
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| Ed Brubaker (Text) und Jason Lutes (Zeichnungen) erzählen
in The Fall eine raffinierte Kriminalgeschichte. Kirk, der Protagonist,
lässt sich dazu verführen, eine gefundene Kreditkarte zum Einkauf
zu nutzen und begibt sich damit in die Abhängigkeit von June Wasserman,
die ihn sich fortan als Gärtner hält. Es ist beinahe, als wollte
sie, dass ihr dunkles Geheimnis dadurch ans Licht kommt, denn bald entdeckt
Kirk eine im Garten vergrabene mysteriöse Handtasche.
Bereits der Titel des Comic ist mehrdeutig und diese Mehrdeutigkeit wird in den Eingangspanels geschickt ausgespielt: die zunächst nicht weiter erläuterte Vorgeschichte ist im Herbst (Fall) situiert, was man sieht, ist eine Frau, die von einer Brücke in die Tiefe stürzt. In klassisch analytischer Weise wird das Verbrechen an den Anfang gestellt, das zentrale Objekt des Kriminafalls, die Handtasche, wird bereits im dritten bzw. vierten Panel ins Bild gerückt. Wunderbar elegant gemacht - und im übrigen eminent filmisch - ist der Schnitt auf die sich neun Jahre später abspielende Handlung, die wiederum mit einer Rückblende einsetzt. Souverän gehen die Autoren mit den Klischees und Topoi des Genres um, setzen hier und da Andeutungen und psychologische Motivierungen, immer mit sicherer Hand. Spannung erzeugen sie mit in entscheidenden Momenten abgebrochenen Handlungssträngen, die Genre-Kenntnisse des Lesers dabei immer voraussetzend. Etwas literarisch könnte zunächst die Erzählerstimme anmuten, die anfangs in die Story einführt, man merkt aber bald, dass Text und Bild in The Fall in einer organischen Verbindung stehen, dass sich Vorausdeutungen hier wie da ergänzen, dass es keine Redundanzen gibt. Jason Lutes' Zeichnungen sind ein einziger Genuss: in schlichten und klaren Strichen entwirft er Figuren, die abstrahiert und individualisiert zugleich wirken. Die Panelgrößen sind variabel, ohne dass das je zum Selbstzweck würde. Dabei ist Lutes in der Lage, von einem Bild zum anderen Stimmung und Tempo zu wechseln. Er bedient sich eines unmittelbar einleuchtenden Perspektiven-, Einstellungs- und Schnittvokabulars, ohne Klischees und ohne Manierismen, ordnet sein Können souverän der Geschichte unter. Die ist bei aller Komplexität und aller Lust am Detail sehr ökonomisch erzählt, ohne jeden überflüssigen Schlenker, deutet Motive an, ohne sie breit auszuführen und bleibt vom ersten bis zum letzten Panel spannend. The Fall ist ein echtes Meisterstück - im gar nicht so metaphorischen Sinne: Brubaker wie Lutes demonstrieren daran ihr nahezu makelloses handwerkliches Können. Das macht die Lektüre zum ungetrübten Vergnügen. Bestellen können Sie den Comic bei:
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