DVD-Informationen bei Jump Cut

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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Richard Kelly: Donnie Darko  (USA 2001)

 

Anbieter: MC One

VÖ: 20.01.2004

Regie, Drehbuch: Richard Kelly

Darsteller: Jake Gyllenhaal, Drew Barrymore, Jena Malone, Patrick Swayze, Holmes Osborn

 

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DVD-Informationen
Donnie Darko (USA 2001)

"I think it's kinda funny, I think it's kinda sad
the dreams in which I'm dying are the best I ever had"

"Auf den ersten Blick könnte Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ein normaler, unkomplizierter Teenager sein. Geordnete Familienverhältnisse, verständnisvolle Eltern, eine nette Freundin. Aber Donnie hat ein mentales Problem. Besser gesagt, ein eingebildetes (... oder etwa nicht?) Kaninchen namens Frank. Ein drei Meter großes, ziemlich dämonisches Kaninchen. Nachts, wenn alles schläft, spricht seine sonore Stimme zu ihm und erteilt ihm Ratschläge. Die sind manchmal hilfreich ("Geh mal vor die Tür, denn gleich durchschlägt eine Flugzeugturbine deine Zimmerdecke.") und manchmal nicht ("Lege deine Schule in Trümmer."), bezüglich jedweder Zukunftsprognose aber grundsätzlich zutreffend. Die elterlicherseits engagierte Diplompsychologin ist genauso ratlos wie der schuleigene Motivationstrainer (Patrick Swayze) oder die freundliche Klassenlehrerin (Drew Barrymore). Als Frank Donnie erklärt, dass in ziemlich genau 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden die Welt untergeht, ist guter Rat mal wirklich teuer." (Quelle: Klappentext)

Der Film Donnie Darko darf wohl ohne weiteres als ein Film der nächsten Generation bezeichnet werden. Nicht unbedingt aufgrund seines Inhalts, eher schon als Phänomen: Wie kaum ein zweiter ist das ein "Internet-Film", der, als kleiner Independent-Psychothriller konzipiert und auf einigen kleineren Festivals gezeigt, über die Mund-zu-Mund-Propaganda unzähliger Internetforen und Newsgroups binnen kürzester Zeit immensen Kultstatus und Popularität erreichen konnte.

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Zunächst nur Phantom, welches sich bislang nur wenigen Eingeweihten zeigte, hechelte man auf internationaler Ebene jeder Auswertung in Kino und auf DVD entgegen, bis der Film schließlich - ungewöhnlich für diesen Produktionshintergrund mit einem bislang so unbekannten Regisseur - in der oberen Hälfte der imdb-Top250-Liste landete. In Deutschland blieb dem Film eine Kinoauswertung leider verwehrt, dafür aber hat sich nun endlich mit der MC One ein fähiger Anbieter dieses Films erbarmt, um ihm eine gelungene DVD angedeihen zu lassen.

Angesichts der immens hohen Erwartungshaltung, die sich über Monate hinweg an den unzähligen Superlativen und Spekulationen speisen konnte, erweist sich der Film selbst vielleicht zunächst als kleine Enttäuschung. Da bei der Beschreibung des Films der Name David Lynch wohl noch häufiger fällt als der von Regisseur Richard Kelly, darf man eine kleine Entwarnung aussprechen: Die bizarren Meisterwerke von David Lynch müssen wohl auch bis auf weiteres keine wirkliche Konkurrenz fürchten. Davon einmal abgesehen, entpuppt sich Donnie Darko dann aber eben doch als raffiniertes Spiel mit Wahrnehmungsebenen nicht nur seines titelgebenden Protagonisten, sondern auch des Zuschauers, der sich seines Ortes im Film nie wirklich sicher sein kann: Äußerer Beobachter? In der Psyche Darkos? Ganz woanders? Der Schlüssel liegt vermutlich in wiederholten Sichtungen des Films verborgen. Kelly entwickelt in Verbindung klassischer Adoleszenzstoffe, die bisweilen atmosphärisch etwas an Hesses Demian erinnern, bisweilen auch klassische 80ies-Highschoolfilme ins Bizarre verschieben, Psychothriller und 80ies-Retro auf dem Soundtrack eine ganz eigene Semantik, in der nur das Ungewisse gewiss bleibt. Ein spannender, teils hypnotischer Trip in eine bizarre Gedankenwelt mit vielen Rätseln, den es, wenn auch leider nur auf DVD und nicht im Kino, zu entdecken gilt.

Zur Besprechung lag nur die Verleih-DVD des Films vor, die sich vor allem in der unterschiedlichen Extra-Ausstattung von der Kaufversion des Films unterscheidet. Diese wird noch zusätzlich zwei Audiokommentare enthalten, auf denen die wichtigsten Produktionsbeteiligten aus dem Nähkästchen plaudern werden. Zusätzlich ist noch eine limitierte Collector's Edition angekündigt, die neben einer Box aus Blech noch ein Booklet und zahlreiche weitere Extras bieten wird.

Auf der Leihversion befinden sich nur der Trailer, sowie gewohnt ausführlich recherchierte Biografien und komplette Filmografien von insgesamt 11 Mitwirkenden vor und hinter der Kamera. Bild und Ton sind wie bei MC One üblich erste Sahne und lassen keine Wünsche offen: Der Kontrast ist ordentlich stark und somit das Schwarz in den zahlreichen düsteren Szenen ordentlich (und effizient) schwarz. Rauschen, Artefakte oder ähnliche Kompressionsrückstände sind, wenn überhaupt vorhanden, so doch nicht zu bemerken. Besonderes Augenmerk hat man auch der Synchronisation zukommen lassen: Diese ist professionell durchgeführt worden und ist atmosphärisch gelungen. Das wie stets wunderschön gestaltete Menu macht aus der DVD schlussendlich eine sorgfältig arrangierte und schöne Edition.

Technische Details:

Bildformat: 2,35:1 Widescreen anamorph
Sprachen: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Deutsch, Englisch
Regionalcode: 2

Zusatzmaterial (Verkaufsversion):

Trailer, Biografien, Audiokommentare (Zusatzmaterial der limitierten Collector's Edition variiert)

(Thomas Groh)