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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Takeshi Ishii: Gonin 2 (J 1996)

 

VÖ: 08.12.2003

Japan 1996

Label: Splendid

Regie: Takeshi Ishii

Buch: Takeshi Ishii

Darsteller: Ken Ogata

 

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DVD-Informationen
Gonin 2

Die mächtigen Yakuza herrschen in der Stadt. Toyama Masamichi kann den geforderten Tribut nicht zahlen. Dafür muss seine Frau, nachdem sie brutal vergewaltigt wurde, mit dem Leben bezahlen. Toyama hat nichts mehr zu verlieren. In einsamen Nächten schmiedet er sich ein Schwert und startet den Rachefeldzug. Eine gnadenlos blutige Jagd beginnt. Seine grausame Spur wird von 5 Gangsterinnen gekreuzt, die den Yakuza einen wertvollen Schatz gestohlen haben. Gemeinsam stellen sie sich der Übermacht bis zum entscheidenden Showdown, an dessen Ende weitaus mehr auf dem Spiel steht als Gold und Diamanten. (Quelle: Splendid)

Gonin 2 ist ein japanischer B-Movie der aus der Beschränkung auf einige wenige Locations einen gewissen Reiz bezieht. Mal abgesehen von der wenig originellen Rahmenhandlung in der Masamichi seinen Rachefeldzug antritt, entfaltet der Film nach etwa einer halben Stunde, nachdem die Protagonisten und deren Motivationen langatmig vorgestellt wurden, seinen billig-klebrigen Trash-Appeal. Herr Ishii, das spürt man in jeder Einstellung, fühlt sich hier ganz gut aufgehoben und es gelingem ihm merkwürdig ambivalente Szenen, die immer auch ein wenig Größenwahnsinn versprühen. Sein Augenmerk gilt den Schauwerten, den Kranfahrten und den aufwendig ausgeleuchteten Sets, die sich wie Rohdiamanten inmitten unglaublich schlampig inszenierter Sequenzen befinden. Offensichtlich hatte man nicht allzuviel Geld zur Verfügung, anders ist beim besten Willen die in etlichen Szenen aufs allernotwendigste beschränkte Auflösung nicht zu erklären. Der Film ist immer dann am stärksten, wenn er eine Verbindung zwischen den Sets, einer langweiligen in Beton gegossenen Freizeitlandschaft, und seinen desillusionierten bzw. hysterisch agierenden Figuren herstellt. Parallelen zum italienischen Giallo und zu Romeros Kaufhauszombie sind sicher nicht ganz unbeabsichtigt. Auf der anderen Seite entwickelt der Film durch Ishiis merkwürdigen Humor einen überdrehten Frohsinn, den man nicht gut finden muss.

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Lediglich die deutsche Tonspur in Dolby Digital 5.1 erreicht, was die Klangqualität angeht, durchschnittliche Werte. Die deutsche Synchronisation ist annehmbar, den Trashfaktor hätte man durchaus stärker betonen können. Der kommt in der japanischen Originalfassung wesentlich stärker zum Tragen. Die fünf Mädels quieken dass es eine wahre Freude ist. Leider ist der Ton durchgängig reichlich dumpf geraten, die Soundeffekte kommen kaum zum Tragen. Selbst Schüsse klingen trocken und erinnern an das Geräusch von Knallerbsen. Trotz der vorhandenen deutschen Untertitel ist man geneigt die deutsche Fassung vorzuziehen - eine Seltenheit. Sowohl Bildschärfe als auch Kontrastumfang und Farbwerte sind bestenfalls durchschnittlich. Das Bild wirkt über den gesamten Film leicht verwaschen. Die Kompression ist dagegen ordentlich, lediglich an einer Stelle fiel eine kurze verpixelung des Bildes auf. Insgesamt eine durchschnittliche Präsentation.

Neben den üblichen Promotiontrailern zu Filmen aus dem Programm, unter denen sich ausschließlich (?) Direct-to-video Produktionen befinden, gibt es einen ausführlichen Storyboardvergleich. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass das japanische Storyboard vergleichsweise skizzenhaft erscheint, ganz anders als man das bei westlichen Produktionen gewohnt ist. Ausserdem gibt es in einem ausführlichen, knapp 20 minütigen Interview die Möglichkeit Herrn Ishiis gewöhnungsbedürftigen Humor näher kennenzulernen.

Technische Daten:

Ton: 1. Dolby Digital 5.1 Deutsch
2. Dolby Digital 2.0 Deutsch
3. Dolby Digital 2.0 Japanisch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Spielfilmlänge: 105 Minuten
FSK: 18
RC: 2

Zusatzmaterial:

- Interviews
- Storyboard (19:02 min)
- Trailer deutsch/japanisch
- Trailer Vorschau

(Thomas Reuthebuch)