Gonin 2
Die mächtigen Yakuza herrschen in der Stadt. Toyama Masamichi
kann den geforderten Tribut nicht zahlen. Dafür muss seine Frau, nachdem
sie brutal vergewaltigt wurde, mit dem Leben bezahlen. Toyama hat nichts
mehr zu verlieren. In einsamen Nächten schmiedet er sich ein Schwert
und startet den Rachefeldzug. Eine gnadenlos blutige Jagd beginnt. Seine
grausame Spur wird von 5 Gangsterinnen gekreuzt, die den Yakuza einen wertvollen
Schatz gestohlen haben. Gemeinsam stellen sie sich der Übermacht bis
zum entscheidenden Showdown, an dessen Ende weitaus mehr auf dem Spiel steht
als Gold und Diamanten. (Quelle: Splendid)
Gonin 2 ist ein japanischer B-Movie der aus der Beschränkung
auf einige wenige Locations einen gewissen Reiz bezieht. Mal abgesehen von
der wenig originellen Rahmenhandlung in der Masamichi seinen Rachefeldzug
antritt, entfaltet der Film nach etwa einer halben Stunde, nachdem die
Protagonisten und deren Motivationen langatmig vorgestellt wurden, seinen
billig-klebrigen Trash-Appeal. Herr Ishii, das spürt man in jeder
Einstellung, fühlt sich hier ganz gut aufgehoben und es gelingem ihm
merkwürdig ambivalente Szenen, die immer auch ein wenig
Größenwahnsinn versprühen. Sein Augenmerk gilt den Schauwerten,
den Kranfahrten und den aufwendig ausgeleuchteten Sets, die sich wie Rohdiamanten
inmitten unglaublich schlampig inszenierter Sequenzen befinden. Offensichtlich
hatte man nicht allzuviel Geld zur Verfügung, anders ist beim besten
Willen die in etlichen Szenen aufs allernotwendigste beschränkte
Auflösung nicht zu erklären. Der Film ist immer dann am
stärksten, wenn er eine Verbindung zwischen den Sets, einer langweiligen
in Beton gegossenen Freizeitlandschaft, und seinen desillusionierten bzw.
hysterisch agierenden Figuren herstellt. Parallelen zum italienischen Giallo
und zu Romeros Kaufhauszombie sind sicher nicht ganz unbeabsichtigt. Auf
der anderen Seite entwickelt der Film durch Ishiis merkwürdigen Humor
einen überdrehten Frohsinn, den man nicht gut finden muss. |
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Lediglich die deutsche Tonspur in Dolby Digital 5.1 erreicht,
was die Klangqualität angeht, durchschnittliche Werte. Die deutsche
Synchronisation ist annehmbar, den Trashfaktor hätte man durchaus
stärker betonen können. Der kommt in der japanischen Originalfassung
wesentlich stärker zum Tragen. Die fünf Mädels quieken dass
es eine wahre Freude ist. Leider ist der Ton durchgängig reichlich dumpf
geraten, die Soundeffekte kommen kaum zum Tragen. Selbst Schüsse klingen
trocken und erinnern an das Geräusch von Knallerbsen. Trotz der vorhandenen
deutschen Untertitel ist man geneigt die deutsche Fassung vorzuziehen - eine
Seltenheit. Sowohl Bildschärfe als auch Kontrastumfang und Farbwerte
sind bestenfalls durchschnittlich. Das Bild wirkt über den gesamten
Film leicht verwaschen. Die Kompression ist dagegen ordentlich, lediglich
an einer Stelle fiel eine kurze verpixelung des Bildes auf. Insgesamt eine
durchschnittliche Präsentation.
Neben den üblichen Promotiontrailern zu Filmen aus dem Programm,
unter denen sich ausschließlich (?) Direct-to-video Produktionen befinden,
gibt es einen ausführlichen Storyboardvergleich. Interessant ist in
diesem Zusammenhang die Tatsache, dass das japanische Storyboard vergleichsweise
skizzenhaft erscheint, ganz anders als man das bei westlichen Produktionen
gewohnt ist. Ausserdem gibt es in einem ausführlichen, knapp 20
minütigen Interview die Möglichkeit Herrn Ishiis
gewöhnungsbedürftigen Humor näher kennenzulernen. |
Technische Daten:
Ton: 1. Dolby Digital 5.1 Deutsch
2. Dolby Digital 2.0 Deutsch
3. Dolby Digital 2.0 Japanisch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Spielfilmlänge: 105 Minuten
FSK: 18
RC: 2
Zusatzmaterial:
- Interviews
- Storyboard (19:02 min)
- Trailer deutsch/japanisch
- Trailer Vorschau
(Thomas Reuthebuch) |