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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Piers Haggard: In den Krallen des Hexenjägers  (GB 1970)

 

Anbieter: Koch Media Home Entertainment

VÖ: 18.02.2004

Regie: Piers Haggard

Darsteller: Patrick Wymark, Linda Hayden, Barry Andrews, Avice Landone, Simon Williams, Tamara Ustinov, u.a.

 

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DVD-Informationen
In den Krallen des Hexenjägers (Großbritannien, 1970)

Englische Provinz, 17. Jahrhundert: Nachdem der junge Bauer Ralph beim Pflügen ein bizarres Skelett freigelegt hat, häufen sich in der Ortschaft seltsame Vorkommnisse. Kinder werden vermisst und tauchen in ihrem Verhalten sichtlich geändert wieder auf, andere verfallen dem Wahnsinn oder verstümmeln sich selbst. Bald wird offenkundig: Im nahen Wald hat sich eine okkulte Sekte eingerichtet, die den Satan selbst wieder ins Leben holen will. Unter der Führerschaft der jungen Angel hält man zu diesem Zweck bizarre Rituale und ausschweifende Orgien ab. Mehr und mehr Kinder und Jugendliche fallen dem Treiben anheim, in der Bevölkerung regt sich offener Widerstand.

Im Zuge des kurzen Hexenjäger- und Okkultismusbooms im Kino der frühen 70er ist dem Team um Regisseur Piers Haggard trotz sichtlich begrenzten Budgets ein überaus ansprechender Gruselfilm gelungen, der mit einer bisweilen psychedelisch-hypnotischen Atmosphäre und einer ausgefeilten Kameraarbeit punkten kann. Vor allem die visuellen Qualitäten heben den Film vom Durchschnitt ab: Im Spiel mit den verzerrten Proportionen des Bildvorder- und -hintergrunds entwickelt der Film eine optische Spannung, die den Nukleus der Erzählung - das Vertraute verschiebt sich und gibt sich als porös zu erkennen - entschieden stützt. Auch die gewählten Kameraperspektiven - häufig wird das Geschehen von einer Untersicht aus gefilmt - und demzufolge die Bildkompositionen sind meist sehr reflektiert und bewusst so gewählt.

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Alles in allem ein schöner alter Gruselfilm, den zu entdecken Freude macht, zumal die DVD selbst auch zu überzeugen weiß: Das Bild ist gestochen scharf, von ausgewogener Farbgebung und kontrastreich - diese Qualität muss man noch nicht einmal mit einem "am Alter gemessen" relativieren. Auch am Ton gibt's nichts zu mäkeln, wenngleich die deutsche Synchronisation etwas arg studiosteril daherkommt. Hier ist es etwas schade, dass auch dieser Release aus dem Hause Koch Media keinen deutschen Untertitel aufweist: Nicht immer ist das typisch britische Englisch des Originaltons für den zumeist US-englisch sozialisieren Zuschauer auf Anhieb zu verstehen. Ähnliches gilt für den Audiokommentar, zu dem sich der Regisseur, der Drehbuchautor und die Darstellerin der Angel zusammen gefunden haben. Auch hier muss man sich sehr konzentrieren, um den Anekdoten von den Dreharbeiten immer folgen zu können. Die restlichen Extras bieten den gewohnten Standard: Eine knapp 1minütige Slideshow mit Aushangfotos und ähnlich nostalgischen Materialien und ein Trailer sind eher schon obligatorisch. In der Hülle findet sich dann noch ein ansprechend gestaltetes 4seitiges Booklet mit Linernotes von Uwe Huber, der auch schon andere Releases der Koch Media entsprechend kommentierte. Hier werden, wenn auch ein wenig konzeptlos in der Form, nochmals Hintergrundinformationen und Anmerkungen zum Film zusammengetragen. Technische Details:

Bildformat: 1,79:1

Sprachen: Deutsch, Englisch (Mono 2.0)

Untertitel: keine

Regionalcode: 2

Zusatzmaterial (Verkaufsversion):

Trailer, Slideshow, Audiokommentar (Regisseur, Drehbuchautor, Hauptdarsteller), kleines Booklet

(Thomas Groh)