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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Victor Salva: Jeepers Creepers 2 (USA 2003)

 

Anbieter: Kinowelt Home Entertainment
VÖ: 09.03.2004 (nur Verleih)
Regie/Drehbuch: Victor Salva
Darsteller: Ray Wise, Jonathan Breck, Garikayi Mutambirwa, Eric Nenninger, Nicki Lynn Aycox, Marieh Delfino, Diane Delano, Thom Gossom Jr., Billy Aaron Brown, u.a.

 

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DVD-Informationen
Jeepers Creepers 2 (USA 2003)

"Alle 23 Jahre erwacht der Creeper für 23 Tage zum Leben, um zu jagen. Seine Beute: Menschen! Wir schreiben den 22. Tag und der geflügelte Dämon, der seit drei Wochen in einem abgelegenen amerikanischen Landstrich seiner blutrünstigen Berufung nachgeht, ist fest entschlossen, am letzten Tag seiner Jagdsaison so viel Beute zu machen wie nie zuvor. Nachdem die Bestie sich zuerst den Farmjungen Billy im Sturzflug geschnappt und in den sicheren Tod entführt hat, entdeckt sie auf einem einsamen Highway einen vollbesetzten Schulbus. Es ist das Basketball-Team der Bannon High School, das sich gerade von einem Auswärtsspiel auf dem Heimweg befindet. Für den Creeper jedoch ist es schlicht Essen auf Rädern?" (Quelle: Kinowelt)

Seine wirkliche Adelung erfährt ein Teenie-Horrorfilm erst durch mehrere möglichst schnell nachgeschobene Sequel. Erst wenn die Serialität des Tötens in der Filmerzählung in der Serialität der Aufgüsse wiedergespiegelt wurde, ist ein Horror-Popmythos entstanden. Regisseur Victor Salva, offenbar ein ausgemachter Genrefan, weiß natürlich um dies und lieferte binnen kurzer Zeit das Sequel zu seinem im Jahr 2001 entstandenen JEEPERS CREEPERS nach, der seiner Zeit bei Kritik und Szene lediglich wohlwollend, nicht aber unbedingt mit Begeisterungsstürmen aufgenommen wurde. Auch der zweite Teil bleibt etwas hinter seinen Möglichkeiten, welche zumindest das zweifelsohne vorhandene handwerkliche Geschick erahnen lässt, zurück. Zum einen steht sich der Film aufgrund einiger dramaturgischer Schwächen und Logikprobleme, die sich auch nicht mit dem dahingehend ohnehin schon recht anfälligen, zugrundeliegenden Genre entschuldigen lassen, selbst unnötig im Wege.

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Da vieles recht beliebig und zum Teil schon innerhalb des Films nicht mehr nachvollziehbar wirkt - beispielsweise stete "Bleiben wir im Bus oder nicht!"-Diskussionen, die durch die Implikationen der Narration schon obsolet geworden sind - sinkt bei der Sichtung zusehends die Bereitschaft, sich emotional in das Geschehen zu involvieren. Da der Film sich zum anderen als sehr, sehr "eigentlich" ausgibt, wirkt er, auf Ebene der Narration und deren Umsetzung, schon recht anachronistisch. Ein solcher Stoff schreit eigentlich schon nach intertextuellen Bezügen, die erkennen lassen, dass auch dem Zuschauer Genre- und Filmkompetenz zugemessen wird, oder aber nach einer bewussten Ironisierung. Beides aber tritt nicht ein - der Film kurbelt sich nach altbekanntem Schema runter, ohne dabei das Wissen um das Schema selbst zu thematisieren oder aber diesem nennenswerte Impulse zu geben. So bleibt der Film auch mir als Genrefan als zwar handwerklich ohne Zweifel routiniert inszenierter, an sich aber eher nebensächlicher Film in Erinnerung, der auch Neulingen auf dem Gebiet angesichts einiger ärgerlicher Schwächen nur sehr begrenzt zu empfehlen ist.

Ganz gegensätzlich fällt da schon die aufwändige Edition aus, in der Kinowelt den Film vorerst nur auf den Rental-Markt bringt: Die Qualität des anamorphen Bildes ist absolut vorzüglich. Die Detailschärfe, die satten Farben und vor allem der hohe Kontrast, der den dunklen Nachtszenen zur anvisierten Geltung verhilft, schaffen die beste Wirk-Vorrausetzung für einen Horrorfilm dieser Gattung. Auch der Ton ist dynamisch und pumpt ordentlich, mit entsprechendem Effekt für die auditiv recht anspruchsvollen Szenen. Gleich zwei Audiokommentare hat man dem Film - zudem deutsch untertitelt! - zur Seite gestellt: Der erste versammelt Regisseur Victor Salva und die gesamte (!) Darstellerriege vor dem Mikro, was zum Teil entsprechend verwirrend ist. Über weite Strecken amüsieren sich die Leute oft einfach nur über Insider-Jokes von den Dreharbeiten oder bestimmte Gesichtsausdrücke der Darsteller im Bild, was ehrlich gesagt dem Zuhörer wenig bringt. Wesentlich interessanter ist da der zweite Kommentar, in dem sich Jonathan Breck, der Darsteller des Creepers, sowie die für Make-Up und Special Effects zuständigen Crewmitglieder über die Gestaltung des dahingehend recht anspruchsvollen Films unterhalten. Auf einer zusätzlichen DVD finden sich schließlich ausführliche Dokus und Hintergrundberichte in Hülle und Fülle - zu viele, um sie hier einzeln vorzustellen und zu bewerten. Hier werden die Dreharbeiten detailliert dargestellt, kreative Prozesse in der äußeren Gestaltung und der Filmmusik des Films nachgezeichnet und rare Storyboardbilder von nicht umgesetzten Szenen eindrucksvoll vorgestellt. Der Fan findet also genügend sorgfältig aufgearbeitetes Material um sich stundenlang in die Welt des Creepers zu versenken. Ganz klare Empfehlung also: Wer den Film kennt und liebt, kommt an dieser auch rein äußerlich schön gestalteten Edition schlicht nicht vorbei.

Einziger Wermutstropfen: Ein Verkaufstermin steht bislang noch nicht, die DVD ist vorerst nur im Verleih erhältlich.

Technische Details

Bild: 2,35:1 anamorph
Ton: Deutsch (dts, Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch (Film, Audiokommentare)
Regionalcode: 2 / PAL
Laufzeit: 99 Minuten

Zusatzmaterial

DVD 1: Zwei Audiokommentare (Victor Salva & Crew, künstlerische Gestalter)

DVD 2: Hinter den Kulissen (zahlreiche Dokumentationen zum Entstehungsprozess), geschnittene Szenen, Fotogalerie, A Day in Hell (Feature), Featurette, Trailer

(Thomas Groh)