Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen
Alan Quatermain (Sean Connery), der größte Abenteurer der
Welt, führt eine Liga unnachahmlicher Helden an, wie sie die Welt noch
nicht gesehen hat: Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen. Sie besteht
aus Captain Nemo (Naseeruddin Shah), der Vampirsbraut Mina Harker (Peta Wilson),
einem Unsichtbaren namens Rodney Skinner (Tony Curran), dem Agenten Sawyer
(Shane West), dem unsterblichen Dorian Gray (Stuart Townsend) und Dr. Jekyll
/ Mr.Hyde (Jason Flemyng). Die sieben Mitglieder der Liga sind Individualisten,
Ausgestoßene der Gesellschaft mit einer erlebnisreichen Vergangenheit.
Jeder von ihnen hat besondere Gaben, die sich bislang sowohl vernichtend
als auch heilend ausgewirkt haben. Sie haben keine Zeit zu verlieren. Schnelle
Vorbereitungen müssen getroffen werden, denn schon bringt sie das
außergewöhnliche Unterwasserschiff Captain Nemos, die Nautilus,
an den Ort, an dem der Kampf beginnt: Venedig, Italien. Ein maskierter
Größenwahnsinniger, der sich selbst "das Phantom" nennt, plant
eine Sabotage des Weltgipfels führender Politiker. Eine Kettenreaktion
von Explosionen soll Venedig zerstören und im Meer versenken. Es bahnt
sich eine Katastrophe größten Ausmaßes an. (Quelle: Fox)
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"Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen" wurde von der
Kritik, wie im Film das Venedig der Jahrhundertwende, gnadenlos versenkt
- und das vollkommen zu Unrecht. Ist "Die Liga der aussergewöhnlichen
Gentlemen" zwar kein Geniestreich, so doch eine der interessanteren
Comicverfilmungen der letzten Jahre. Die ersten 15 Minuten sind Kinomagie
pur, ein Feuerwerk an Special Effects und kunstvolle Verdichtung dramaturgisch
notwendiger Plotinformationen. Der spannende Einfall einer Welt, die sich
aus Versatzstücken aus Literatur, der "realen" Welt des fin de siècle
und purer Fantasy zusammenstückelt und der im übrigen auf den
Comic-Autor Alan Moore zurückgeht, ist schlicht und ergreifend:
hilarious. Der Film nutzt zunächst die Bruchstellen zu ironischen
Kommentaren, verfolgt dann aber unverständlicherweise diesen Ansatz
nicht weiter und ergeht sich zugegebenermaßen immer ausschließlicher
in seiner Actionbessessenheit. Nur wie das eben geschieht ist schon
bemerkenswert. Der altmodische Look des Films führt zu der
verstörenden Beobachtung, dass scheinbar digital entstandene Szenen
als unrealistsch empfunden werden, auch wenn es sich dabei, bei der Darstellung
des viktorianischen London etwa, ganz "real" um eine Totale des nächtlichen
Prags handelt. Die Beispiele lassen sich fortführen: der in vielem an
die Figur des "Hulk" erinnernde Mr.Hyde wird nicht am Computer entworfen
sondern mit aufwendig gestalteten Prothesen von einem Schauspieler gespielt
- die teilweise Zerstörung Venedigs wird inmitten gigantischer Studiobauten
inszeniert - eine dramatische Kamerafahrt folgt einem Miniaturauto durch
Miniaturkulissen, die von Special Effects Leuten gesprengt werden usw.
Natürlich gibt es auch digitale Effekte (zum Beispiel Kapitän Nemos
U-Boot), dennoch macht sich allenthalben Verwirrung und letztlich Hilflosigkeit
breit - die scheinbar digital entstandenen Bildteile wirken
überkünstlich? ein Auto im Jahr 1899 untergräbt die
Glaubwürdigkeit der Geschichte? Auch wenn Sean Connery manchmal ein
wenig deplaziert wirkt und die Luft zwischendurch mal raus ist - die Liga
der aussergewöhnlichen Gentlemen ist ungewöhnlicher als man
befürchten musste.
Die vorliegende Special Edition verfügt über eine
ganze Reihe interessanter Features. Doch zunächst zur technischen
Qualität. Die Abtastung ist grandios. Speziell der Kontrastumfang und
die Farbwiedergabe sind umwerfend. Selbst in schwierigen Details, wie etwa
der Abbildung von Rauch, bleibt das Bild fehlerfrei. Selbst schnelle
Kamerabewegungen werden problemlos verkraftet. Auch dem Sounddesign muss
man sich wehrlos geschlagen geben. Selbst die deutsche Synchronisation ist
geschmackssicher und perfekt ins akustische Geschehen eingearbeitet. Die
Originalspur in Dolby Digital 5.1. verliert vielleicht einen Tick an Dynamik
gegenüber der deutschen dts-Spur. Ein weiteres Highlight ist die
detaillierte und sensibel im Raum angelegte Orchestrierung.
Die Special Edition enthält zwei Audiokommentare. Die Produzenten,
unterstützt von ein paar Schauspielern sprechen über die
Enstehungsgeschichte, rechtliche Probleme und die gigantischen Sets in
Tschechien. Leider fehlt Regisseur Stephen Norrington, entsprechend wird
inszenatorisches gänzlich ausgespart. Der zweite Kommentar beleuchtet
das ganze von der technischen Seite. Auch hier hätte man sich informatives
von Ausstatterin Carole Spier gewünscht. Dennoch vermeiden beide Kommentare
erfreulicherweise allzu anekdotenhaftes. Eine schöne Idee ist die dem
Produktionsprozeß geschuldete Strukturierung der Filmbeiträge
auf der zweiten Disc. Häppchenweise werden alle wichtigen Departements
und deren Arbeit vorgestellt. Größeren Umfang nimmt dabei die
Kulissenstadt ein, die für die Szenen in Paris, Venedig und London herhalten
musste. Am erfreulichten ist der Verzicht auf die beinahe üblichen
nichtssagenden Interviews mit Schauspielern in denen man sich der gegenseitigen
Wertschätzung versichert. Das gesamte Zusatzmaterial verströmt
einen nüchternen, informativen Charakter. |
Technische Daten:
Ton: 1. DTS 5.1 Deutsch
2. Dolby Digital 5.1 Deutsch
3. Dolby Digital 5.1 Englisch
Bild: 2,35:1 anamorph widescreen (16:9)
Ländercode: RC2
Sprachen: Deutsch/Englisch
Untertitel: Deutsch/Englisch
Spielfilmlänge: 105 Minuten
FSK: 12
Zusatzmaterial:
· Audio-Kommentare von Jaqueline West (Ausstattung), Steve Johnson
(Leitung Make-Up Effects), John Sullivan (visuelle Effekte) und Mathew Gratzner
(Miniaturkulissenbauer)
· Audio-Kommentare der Produzenten Don Murphy und Trevor Albert
und den Schauspielern Jason Flemyng, Tony Curran und Shane
WestPre-Production
· "Matters of Pre-Visualization"
· Bildergalerie (Fahrzeuge, Waffen, Drehorte, Charaktere im
Miniatur-Design)Production
· "Assembling the League"
· Unveröffentlichte Szenen
The Release
· "Behind the Fantasy"
· Marketing
· 12 TV-Spots
· 6 Postermotive
(Thomas Reuthebuch) |