Monpti (Bundesrepublik Deutschland 1957)
"Eine Pariser Geschichte" verspricht der Vorspann vor dafür
naheliegender Montmartre-Kulisse: Im Paris der 50er Jahre laufen sich ein
junger ungarischer Künstler (Horst Buchholz) und die hübsche Ann-Claire
(Romy Schneider) über den Weg und verlieben sich ineinander. Ein oft
heiteres, oft verzwicktes Katz-und-Maus-Spiel entwickelt sich, da Ann-Claire
sich zwar als Tochter aus gutem Hause ausgibt, dabei aber in ähnlich
verarmten Verhältnissen lebt wie "Monpti", wie sie ihn, von "Mon Petit",
zärtlich nennt. Das junge Glück endet schließlich in einer
Tragödie.
Wiewohl man dem Film aufgrund der Entstehungszeit so einige Vorbehalte
entgegen bringen mag - Stichwort "Opas Kino" -, entpuppt Monpti sich doch
als augenzwinkernd erzähltes und reflektiert in Szene gesetztes Melodram.
Die beschwingte, leichte Erzählweise kommt dem Film dabei besonders
zugute: Regisseur Helmut Käutner, der auch als Erzähler im Film
selbst auftritt, weist immer wieder aus dem Off auf die filmischen Aspekte
der Erzählung hin, etwa wenn die beiden sich zunächst auf
französisch ansprechen: "Moment, da greifen wir kurz in unsere Zauberkiste
und synchronisieren!" Dieser Charme setzt sich auch in der Gestaltung der
zahlreichen (Tag-)Traumsequenzen fort, die einfallsreich verfremdet wurden,
oder aber in der liebevollen Charakterzeichnung der Figuren am Rande. So
stellt Monpti so nette wie an sich natürlich auch herzlich belanglose
Unterhaltung für verregnete Herbstnachmittage dar, die trotz allem aber
nicht verleugnen kann, eine Pariser Geschichte aus einer ziemlich deutschen
Perspektive zu erzählen. Diese war dem Film seinerzeit übrigens
nicht unbedingt wohlgesonnen: Aufgrund einiger Szenen, die die junge Romy
Schneider in Reizwäsche zeigen, galt der Film damals als zu
freizügig. |
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Die DVD von Kinowelt ist ordentlich. Das Bild liegt im anamorphen
16:9-Format vor, was wohl dem Originalkinoformat entspricht. Im wesentlichen
ist das Bild scharf, farbenfroh und kontrastreich, gelegentlich fällt
aber ein leichtes, anscheinend materialbedingtes Farbflackern auf, das offenbar
mit digitalen Mitteln auf ein Minimum reduziert wurde. Einige Altersspuren
wie Ausstanzungen und ein paar Kratzer fallen ebenso auf, stören aber
nicht im geringsten, sondern unterstreichen eher den nostalgischen Charme.
Der Ton ist tadellos. Etwas mehr Mühe hätte man sich indes mit
dem Zusatzmaterial geben können: Außer dem Trailer und ein paar
Texttafeln über Romy Schneider und Horst Buchholz wird einem hier nichts
weiter geboten. Für eine "Romy Schneider Edition", in deren Rahmen die
DVD erschienen ist, ist das eigentlich schon fast ein bisschen wenig.
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Technische Details
Bild: 16:9 anamorph
Ton: Deutsch (Dolby Digital Mono)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Laufzeit: ca. 96 Minuten
Regionalcode: 2
Zusatzmaterial
Starinfos zu den Hauptdarstellern, Trailer
(Thomas Groh) |