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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Cédric Klapisch: Not For, Not Against (Ni pour ni contre, Frankreich 2003)

 

Anbieter DVD: Kinowelt
VÖ: 08.06.2004
Regie: Cédric Klapisch
Darsteller: Marie Gillain, Vincent Elbaz, Simon Abkarian, Zinedine Soualem, u.a.

 

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DVD-Informationen
Cédric Klapisch: Not For, Not Against (Ni pour ni contre, Frankreich 2003)

Im vergangenen Herbst war Cédric Klapischs Auslandsstudentenkomödie L'Auberge Espagnol - Barcelona für ein Jahr im Kino zu sehen. Sein neuester Film erscheint nun direkt auf DVD. Hier wie dort erweist sich Klapisch als ein Regisseur, der es souverän verstehet, mit einem großen Darstellerensemble umzugehen.

Im Mittelpunkt steht die junge, freiberufliche Kamerafrau Caty (Marie Gillain). Die ist offenbar im und am Leben gescheitert: Beim Fernsehsender ist sie die letzte, deren Dienste von den hastigen Redakteuren in Anspruch genommen werden. Und selbst dann noch wird sie gefragt, wo denn ihre Kollegen seien. Auf dem Konto ist auch nur wenig los, der Alltag im wesentlichen fad. Über Umwege kommt sie an einen dubiosen Auftrag: Der Gangster Jean (Vincent Elbaz) beauftragt sie, einen Coup mit der Kamera festzuhalten. Zwar unsicher, obsiegt letztendlich die Neugierde: Sie sagt zu und liefert prompt gute Arbeit ab, greift dabei sogar aktiv ins kriminelle Geschehen ein. Damit ist sie in dem Kreis der hedonistischen Verbrecher etabliert: Schon bald genießt sie mit ihnen das süße Leben der Vagabunden, der graue Alltag ist vergessen. Doch entpuppt sich die Glamour-Fassade schon bald als hohler Schein: Die Jungs sind letztlich auch nur kleine Fische. Um das zu ändern, pirscht man sich an das ganz große Ding heran, das nur mit Catys Hilfe zu bestreiten ist ...

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Das vielleicht nicht Herausragende, zumindest aber Bemerkenswerte an Klapischs Film ist die allgemeine Ruhe, mit der er seinen Film erzählt. Naheliegenden Tarantino-ismen verweigert er sich im wesentlichen ebenso, wie Soderbergh'scher Ocean's-Eleven-Smartness. Man kann das mögen oder auch nicht, aber: Der durchweg entspannte Flow des Films hat zumindest mir sehr behagt. Ein angenehmes Feierabend-Movie, das weder über-, noch unterfordert und auch nicht, wie im Heist-Movie oft Usus, mit plakativer Gerissenheit nervt oder aber das Überstundenkonto eines hektischen Cutters füllt. Das ist natürlich Experiment: Kann ein Heist-Movie ohne nervenzerreibende Spannung erzählt werden? Wo die doch eigentlich Grundlage für den Erfolg dieser Gattung ist? Erstaunlicher Weise kann man das in der Tat sehr ordentlich, wenn man sein Handwerk versteht. Ob das Resultat nun wirklich jedem zu gefallen in der Lage ist, das steht freilich auf einem anderen Blatt. Aber welcher Film ist schon derart konsensfähig? Eben.

Der Film wird in einer sehr ordentlichen Edition auf den Markt gebracht: Das Bild entspricht der Erwartungshaltung, mit der man einem Film dieses jungen Datums begegnen darf. Auch die Tonqualität ist sehr ordentlich, wenngleich der Film dahingehend ohnehin kaum Anspruch entwickelt. Die Synchronisation ist für eine DVD-Premiere gut gelungen. Etwas umständlich hat man das Wechseln der Tonspur gestaltet: Hier muss immer ins entsprechende Menu gesprungen werden, komfortabler Sprung mittels einfachen Tastendrucks ist nicht möglich. Auch schade, dass die Untertitel nicht ausblendbar sind. Neben obligatorischen Dreingaben gibt es mit einem Making-Of auch eine ganze Reihe geschnittener Szenen im Zusatzmaterial zu sehen: Regisseur Klapisch führt jede Sequenz sehr ausführlich ein und erläutert die Beweggründe, warum das Material letztlich doch nicht im Film zu sehen ist. Das von den Machern durchweg kommentierte Making-Of wartet mit vielen Hintergrundinformationen zum Film auf.

DVD Technische Details

Bild: 2,35:1, 16:9 anamorph
Ton: Deutsch (DD 5.1), Französisch (DD 2.0)
Untertitel: Deutsch (nicht ausblendbar), Deutsch für Gehörlose
Regionalcode: 2 / PAL
Laufzeit: ca. 109 Minuten

DVD Zusatzmaterial:

Making-Of, Fotogalerie, Deleted Scenes, Trailer, Teaser, TV-Spot

(Thomas Groh)