DVD-Informationen bei Jump Cut

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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Thomas Riedelsheimer: Rivers and Tides (D/GB/Fi 2000)

 

VÖ: 01.12.2003

D/GB/Fi 2000

Label:
absolut Medien

Buch & Regie & Kamera & Schnitt: Thomas Riedelsmeier

Musik: Fred Frith

 

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DVD-Informationen
Thomas Riedelsheimer: Rivers and Tides (D/GB/Fi 2000)

Andy Goldsworthy ist weltweit bekannt durch seine faszinierenden Arbeiten mit Naturmaterialien. Eis, Steine, Blätter, Zweige, Wasser - Goldsworthy arbeitet mit dem, was er vorfindet, und zumeist dort, wo er es vorfindet. Einige seiner Arbeiten bleiben in der Landschaft bestehen, andere vergehen, schmelzen, werden vom Wind verweht. Allein Goldsworthys Fotografien halten seine kurzlebigen Arbeiten in der Vergänglichkeit der Zeit fest, eine Faszination der besonderen Art - seine Fotobände sind die erfolgreichsten Kunstbücher der letzten Jahre in Deutschland.

Thomas Riedelsheimer konnte als erster Filmemacher Andy Goldsworthy über einen längeren Zeitraum bei seiner Arbeit beobachten. Mehr als ein Jahr und über die vier Jahreszeiten begleitete er ihn nach Kanada, in die USA, nach Frankreich und Schottland, dem Wohnort Goldsworthys, in dem der Künstler und sein Werk tief verwurzelt sind. Riedelsheimer dokumentiert das Unvorhersehbare, das Überraschende, das permanente Risiko, das in Goldsworthys Arbeit steckt; das nie vergebliche Scheitern und den Neubeginn, die leidenschaftliche Geduld und den unbändigen Willen zu verstehen. (Quelle: absolutmedien)

Der Film funktioniert über die Darstellung des physischen Akts von Goldsworthys Arbeiten. Es werden wenige Worte verloren über die gedankliche Konzeption. Wenn man dem wortkargen Mann in der Eiswüste Nova Scotias beim mühsamen Umgang mit dem in der Natur vorgefundenen Material beobachtet, bekommt man dennoch oder gerade deshalb eine Vorstellung von dem was Goldsworthys Kunst ausmacht. Nicht umsonst beschreibt der Künstler sein Hauptanliegen als "working with time". Der langwierige, oft schmerzhafte Entstehungsprozess, die Disziplin und der Wille zur Verschmelzung mit der Natur - Riedelheimer versucht nicht zu erklären, beschränkt sich aufs Beobachten und trägt so mitunter zur Fertigstellung der Kunstwerke bei. Ein wunderbar inspirierender Film, ohne verklärende Romantisierung, weit weg von esoterischem Quatsch und unnötiger Mystifizierung.

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"Rivers and Tides" hat diverse Kamerapreise abgeräumt und glücklicherweise ist die Bildqualität der DVD ansprechend genug, um sich dem Genuß der Bilder hingeben zu können. Die Bildschärfe hätte durchgehend ein wenig besser sein können, gleiches trifft auf die Farbsättigung zu. Die Vorlage scheint ansonsten fehlerfrei gewesen zu sein. Durch die ruhige Kameraführung und die zahlreichen bewegungsfreien Totalen sind die Anforderungen an die Kompression nicht sonderlich hoch - entsprechend positiv ist der Gesamteindruck. Die beiden Audiospuren liegen im unspektakulären Dolby Stereo vor - bei einem Dokumentarfilm mit viel Originalton und wenig aufwendiger Tonmischung ist das allerdings vollkommen ausreichend. Goldsworthys wenige Kommentare sind deutlich zu verstehen und der Wind pfeift originalgetreu übers Eis. Was will man mehr. Fred Friths Soundtrack vervollständigt auch auf Tonebene das ansprechende Ergebnis. Das Zusatzmaterial ist karg, erschöpft sich in ein paar wenig aussagekräftigen Texttafeln und etlichen Bildern der entstandenen Kunstwerke - soweit ich beurteilen kann keine Stills aus dem Film. Auszeichnungen:

- Bundesfilmpreis
- Deutscher Kamerapreis
- Bester Film, Montréal Filmfestival
- Bester Dokumentarfilm, San Francisco
- Preis der deutschen Filmkritik

Technische Daten:

Ton: 1. Dolby Stereo Deutsch
2. Dolby Stereo Englisch
Bild: 1,66:1 (16:9)
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Französisch
Spielfilmlänge: 91 Minuten

Zusatzmaterial:

- Fotogalerie der Dreharbeiten
- Register der Kunstwerke mit Filmlinks

(Thomas Reuthebuch)