Isaac H. Eaton: Shadow
Hours (USA 1999) |
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Shadow Hours (Isaac H. Eaton, USA 1999)
Anbieter: Kinowelt
Home Entertainment /
Veröffentlichungstermin: 18.01.2004
Buch & Regie: Isaac H. Eaton
Darsteller: Balthazar Getty, Peter Weller, Rebecca Gayheart, Peter
Greene, u.a. |
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DVD-Informationen |
Michael (Balthazar Getty) ist das Paradebeispiel erfolgreicher
Resozialisation: Nach einer Drogen- und Knastkarriere nimmt sich der
Geläuterte die Freundin zur Frau, tritt einen (wenn auch kleinen) Job
in einer Tankstelle an und Nachwuchs ist auch schon in Sicht. Ein
mysteriöser Kunde, Stuart Chappell (Peter Weller), zieht ihn jedoch
alsbald mit seinem souveränen Auftreten in den Bann: Chappell gibt sich
als Schriftsteller aus, umgibt sich mit allerlei Luxusgütern, ist im
wesentlichen sardonischer Hedonist und nie um ein antimodernistisches Bonmot
verlegen. Er bittet Michael aus Recherchegründen für seinen
nächsten Roman, ihn doch auf seinen anrüchigen Streifzügen
durch die Unterwelt des Molochs zu begleiten. Binnen kürzester Zeit
findet sich Michael in einer Welt voller Dekadenz und bizarrer Sado-Maso-Spiele
wieder, in der die eigenen gutbürgerlichen Vorsätze zunehmend auf
die Probe gestellt werden. Wer aber dieser mephistophelische Stuart Chappell
eigentlich nun ist, was er im Sinn hat, wird für Michael bald schon
zur existenziellen Frage. Zwei Polizisten ermitteln unterdessen in Michaels
Richtung. Wegen mehrfachen Mordes ...
Der Film, der sich deutlich an Fight Club anlehnt - das geht bis hin
zum ikonografischen Zitat, wenn man Zeuge illegaler Boxturniere in
Kellergewölben wird -, entpuppt sich als nur mäßig spannend.
Die Charaktere bleiben blass, Weller als Mephisto-Verschnitt ist eher
unfreiwillig komisch. Da die Geschichte nur Verwirrspiel betreibt, dabei
aber nie wirklich komplexen Charakter entwickelt und größtenteils
vorhersehbar bleibt, fühlt man sich eher als äußerer Beobachter
und ist kaum involviert. |
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Ein paar formale Spielereien am Rande kommen dem Film hierbei
kaum zu Hilfe. Die im Verlauf zunehmende Formulierung des Lebensentwurfs
der bürgerlichen Kleinfamile als in jeder Hinsicht erstrebenswertes
Gegenmodell zu alternativer Sexualität und Underground-Kultur
hinterlässt zudem den Nachgeschmack reaktionärer Backlash-Ideologie.
Warum sich Lydia Lunch, S/M-Aktivistin und Punkikone der ersten Stunde, für
die künstlerische Beratung der eh nur sporadisch eingesetzten Performances
hergegeben hat, bleibt deshalb zumindest künstlerisch
fragwürdig.
Die DVD von Kinowelt erweist sich als zufriedenstellend. Das anamorphe
Bild weist scharfe Konturen, authentische Farben und ordentliche Kontraste
auf. Nachzieheffekte und ähnliches sind in den teils sehr
bewegungsdynamischen Bildern nicht auszumachen, auch Rauschen und Artefakte
treten kaum auf. Die Synchronisation ist ordentlich, der Ton zeichnet sich
durch satte Bässe und starke Dynamiken aus, was vor allem dem clubmusic-
und industriallastigen Soundtrack zugute kommt. Etwas dünn nehmen sich
indes die Extras aus: Hier gibt's gerade mal den Filmtrailer, sowie die einiger
anderer Titel des Labelangebots - da hätte es etwas mehr sein dürfen.
Der Film scheint ungeschnitten. |
Technische Daten:
Bild: 1:1,85 (16:9 anamorph)
Sprachen/Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 87 Minuten
Zusatzmaterial:
Trailer
(Thomas Groh)
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