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Unfaßbar ist, wie ein derart hanebüchener
Film wie 'Verlockende Falle' an einen bisher so interessanten Regisseur wie
Jon Amiel, an seine Schauspieler Sean Connery und Catherine Zeta-Jones und
an das Geld kommt, das darin verpulvert wird. Die Zurechnungsfähigkeit
aller Beteiligten steht ernsthaft in Frage. Amiel, das Desaster vor Augen,
als das dieses Drehbuch auf den ersten Blick zu erkennen ist, hätte
sich wenigstens einen Spaß machen und versuchen können, eine Art
Comic aus dem ganzen zu produzieren; stattdessen hat er den Film mit stoischer
Humorlosigkeit heruntergedreht und an der handwerklichen Oberfläche
poliert und polieren lassen. Unter dem Firnis der Kamera- und
Schnitt-Professionalität wird der bodenlose Mangel an Intelligenz umso
deutlicher, der nicht zuletzt auch die alleingelassenen Darsteller
lächerlich macht. Unglaubwürdigkeit der Charaktere und ihrer
Beziehungen ist nur ein Wort, das selten so überzeugend Gestalt geworden
ist wie hier.
Da dem Film einfach alles fehlt, ist gar nicht klar, wo man anfangen soll zu kritisieren. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen dem alternden Meisterdieb und der jungen Meisterdiebin, die sich zusammentun, zugleich aber entscheidende Hintergedanken für sich behalten. Bei aller vermeintlichen Raffinesse erweisen sich beide abwechselnd dann aber doch immer mal wieder als dümmer als die Polizei erlaubt. Viel Mühe wird in gemeinsamem Vorbereitungstraining auf den Einbruch mit laserähnlich gesponnenen Fäden verwendet - nur: im eintretenden Ernstfall gelingt nach dem beschwerlichen Hinweg der Rückweg auf wundersam einfache Weise. Auch die Flucht kann erst mal warten, zuerst werden in nächster Nähe des Einbruchsorts noch Beziehungsprobleme ausdiskutiert. Das beweist alles nur, daß das Buch nicht das mindeste Interesse an Details hat und sich auf seine prominenten Protagonisten verlassen zu können glaubt. Diese stehen aber genau dadurch im Regen, umgeben von einem Vakuum ohne Einfälle, ohne Witz, ohne Spannung. Ein Desaster. |
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