Theater Corner: Societas Raffaello Sanzio: Tragedia Endogonidia. Arterie del sistema (Hebbel-Theater, Berlin, Januar 2003)

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Societas Raffaello Sanzio: Tragedia Endogonidia. Arterie del sistema (Hebbel-Theater, Berlin, Januar 2003)

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Societas Raffaello Sanzio: Tragedia Endogonidia. Arterie del sistema (Hebbel-Theater, Berlin, Januar 2003)
Kritik von Ekkehard Knörer

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Theater für Hasen: im Parkett lümmeln sie, aus Stoff, die schlaffen Glieder in den Sitzen. Der Mensch als Zuschauer in den Rängen sieht den Hasen zu, die dem Treiben auf der Bühne zusehen, kann jedenfalls die Hasen nicht rausstreichen aus seiner sinnsüchtigen Wahrnehmung, die Hasen, die immer nur zu sagen scheinen: ick bün all hier und damit meinen sie: nix für dich, Theater für Hasen.

Vor der Bühne, für den menschlichen und den Hasenblick eine Folie, nur halb transparent. Dahinter ein totes Kind, eine Frau, die es aus dem Bett über den Boden zerrt, dann mit der Hand an ihrer Vagina unseren Blick zu einem voyeuristischen macht: milchiges Lichtviereck wie Stummfilmbild auf der sonst dunklen Bühne, davor die Folie, im Parkett die Hasen: bleiben stumm. Weiteres: Frauen mit Gewehren, entsprungen, möchte man meinen, aus einem üblen Sexploitation-Film, frau rammelt zu Kindergeschrei. Später der Mond hinter der Folie und ein Vogel davor. Weißbeplüschte Yetis hinter der Folie, davor ein braunbeplüschter Yeti, der den Hasen eine Rede hält, Sprache endlich, aber unverständlich, Möhren werden ins Publikum geworfen, das nicht reagiert.

Pause. Danach Kino. Dunkel liegt das Parkett mit den Hasen (oder sind sie gegangen?), jetzt gilt es uns, wie es scheint, Kino nämlich, eine Leinwand auf Augenhöhe der menschlichen Betrachter. Buchstaben-Stakkato, das zu rasender Musik vor unseren Augen flirrt. Sprach-Disco, die im Null und Eins von hell und dunkel direkt an unsere Sinne andockt, dazwischen Bilder, digital und verwischt. Nein, schlauer wird man auch jetzt nicht. Bleibt nur zu vermuten, dass diesmal über uns, in Rang drei und vier, Betrachter sitzen, die damit etwas anzufangen wissen. Früher hat man wie selbstverständlich den Menschen zwischen Hasen und Engeln situiert. Die Societas Raffello Sanzio macht Theater für die beiden. Der Mensch glotzt und staunt.

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