30.8.04
DVD: Das Messer im Wasser (Roman Polanski, Polen 1961)
Messer im Wasser (Nóz w wodzie, Polen 1961)
Regie: Roman Polanski (Jump Cut)
Anbieter: MC One
Darsteller: Leon Niemczyk, Jolanta Umecka, Zygmunt Malanowicz, u.a.
Regie: Roman Polanski (Jump Cut)
Anbieter: MC One
Darsteller: Leon Niemczyk, Jolanta Umecka, Zygmunt Malanowicz, u.a.
Zwischen den Eheleuten Andrzej und Krystyna kriselt es. Auf der Fahrt zum Wochenendausflug giftet man sich gegenseitig an. Unterwegs greift man einen trampenden Studenten auf, den man spontan mit zum Segeln einlädt. Auf dem Boot entwickelt sich ein Rivalenverhältnis zwischen dem älteren Andrzej und dem jungen Mann. Beide buhlen um die Gunst der Frau; der auf die Jugend des anderen neidische Andrzej versucht unentwegt, seinen Rivalen in peinliche Situationen zu bringen, um sich selbst zu profilieren. Die angespannte Situation, von Krystyna eher distanziert beobachtet, entwickelt sich zum handfesten Zweikampf ...
Polanskis Spielfilmdebüt öffnete seinem Regisseur nicht nur aufgrund seiner enormen Festivalerfolge das Tor zum Westen, es verweist auch schon auf das enorme Talent des damals noch jungen Filmemachers. Ohne in Koketterien zu verfallen, entwickelt Polanski ein glaubhaftes und formal spannendes Portrait nicht nur seiner Generation, sondern auch seiner Zeit. Jung gegen Alt, Lebemann gegen Spießbürger – das sind die bestimmenden sozialen Konflikte der 60er Jahre, die hier eine gelungene filmische Transponierung erfahren. Auf dem beengten Raum entfaltet er einen flirrenden, da kaum ausformulierten Suspense zwischen den Figuren, der sich auch hinter den alltäglichen Ritualen und mal mehr, mal weniger offenen Sticheleien nicht verbergen lässt. Auch aufgrund der tollen Kameraarbeit von Jerzy Lipman ist hier ein kleines Meisterwerk des europäischen Kinos entstanden, das eine Wiederentdeckung lohnt.
Zwar kann man für diese gut auf die vorliegende Edition zurückgreifen, doch wird die eigentlich wünschenswerte Qualität nicht ganz erreicht. Hie und da weist das Material zwar verzeihbare Altersspuren auf, doch hätte man beim Transfer sorgfältiger zu Werke gehen können: Stellenweise erscheint das Bild etwas zu rauschig. An den Ton darf man natürlich keine hohen Ansprüche stellen: Der deutsche Ton kann ein leichtes Hintergrundrauschen nicht verbergen, der polnische erscheint klarer und ist deshalb auch aus Authentizitätsgründen vorzuziehen. Die Bonusecke fällt recht schmal aus und hätte sicher noch gut ergänzt werden können: Neben einer angenehm umfangreichen Bildergalerie mit Aushangmaterialien und Filmstils finden sich noch Biografien der maßgeblich Beteiligten. Eher ein Ärgernis ist die äußerliche Gestaltung der DVD, die spontan Assoziationen zu diversen grausigen Klassikereditionen aus seligen VHS-Zeiten weckt. Warum einer breit angekündigten Classic Edition kein sich an Originalfilmplakaten anlehnendes Coverkonzept zugrundegelegt wird – wie es doch eigentlich mittlerweile üblich ist -, ist schlicht nicht begreiflich.
Polanskis Spielfilmdebüt öffnete seinem Regisseur nicht nur aufgrund seiner enormen Festivalerfolge das Tor zum Westen, es verweist auch schon auf das enorme Talent des damals noch jungen Filmemachers. Ohne in Koketterien zu verfallen, entwickelt Polanski ein glaubhaftes und formal spannendes Portrait nicht nur seiner Generation, sondern auch seiner Zeit. Jung gegen Alt, Lebemann gegen Spießbürger – das sind die bestimmenden sozialen Konflikte der 60er Jahre, die hier eine gelungene filmische Transponierung erfahren. Auf dem beengten Raum entfaltet er einen flirrenden, da kaum ausformulierten Suspense zwischen den Figuren, der sich auch hinter den alltäglichen Ritualen und mal mehr, mal weniger offenen Sticheleien nicht verbergen lässt. Auch aufgrund der tollen Kameraarbeit von Jerzy Lipman ist hier ein kleines Meisterwerk des europäischen Kinos entstanden, das eine Wiederentdeckung lohnt.
Zwar kann man für diese gut auf die vorliegende Edition zurückgreifen, doch wird die eigentlich wünschenswerte Qualität nicht ganz erreicht. Hie und da weist das Material zwar verzeihbare Altersspuren auf, doch hätte man beim Transfer sorgfältiger zu Werke gehen können: Stellenweise erscheint das Bild etwas zu rauschig. An den Ton darf man natürlich keine hohen Ansprüche stellen: Der deutsche Ton kann ein leichtes Hintergrundrauschen nicht verbergen, der polnische erscheint klarer und ist deshalb auch aus Authentizitätsgründen vorzuziehen. Die Bonusecke fällt recht schmal aus und hätte sicher noch gut ergänzt werden können: Neben einer angenehm umfangreichen Bildergalerie mit Aushangmaterialien und Filmstils finden sich noch Biografien der maßgeblich Beteiligten. Eher ein Ärgernis ist die äußerliche Gestaltung der DVD, die spontan Assoziationen zu diversen grausigen Klassikereditionen aus seligen VHS-Zeiten weckt. Warum einer breit angekündigten Classic Edition kein sich an Originalfilmplakaten anlehnendes Coverkonzept zugrundegelegt wird – wie es doch eigentlich mittlerweile üblich ist -, ist schlicht nicht begreiflich.
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