13.8.04
DVD: Die Träumer (Bernardo Bertolucci, Italien 2003)
Die Träumer (The Dreamers, Italien 2003)
Regie: Bernardo Bertolucci (Jump Cut)
Anbieter: Eurovideo (Leihfassung), Concorde (Kauffassung)
Darsteller: Michael Pitt, Eva Green, Louis Garrel,
Anna Chancellor, Robin Renucci, u.a.
Filmkritik von Ekkehard Knörer
Regie: Bernardo Bertolucci (Jump Cut)
Anbieter: Eurovideo (Leihfassung), Concorde (Kauffassung)
Darsteller: Michael Pitt, Eva Green, Louis Garrel,
Anna Chancellor, Robin Renucci, u.a.
Filmkritik von Ekkehard Knörer
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Der junge, cinephile US-Amerikaner Matthew verbringt das Jahr 1968 zur Aufbesserung seiner Französischkenntnisse in Paris. Sein Alltag wird vom Programm der Cinémathèque Francaise bestimmt, wo er während der (historischen) Proteste gegen die Entlassung des Leiters Henri Langlois die gleichaltrigen Zwillinge Isabelle und Theo kennen lernt, die schon seit längerem ein Auge auf den stets alleine auftretenden Matthew geworfen haben. Die beiden betont im revolution chic der 60er auftretenden Franzosen laden ihn zu sich ins gutbürgerliche Haus zum Essen ein. Als die Eltern, intellektuelle Schriftsteller, für einen Monat verreisen, wird die großräumige Wohnung zum Experimentierfeld für die jungen Cinephilen, um erotische und alltägliche Lebensentwürfe durchzuspielen, während vor dem Fenster der Mai ´68 Paris in Brand setzt ...
Bertoluccis Film ist sichtlich von biografisch bedingter Nostalgie bestimmt und setzt das Geschehen in Paris schwärmerisch und ohne kritische Distanz in Szene. Der im Abspann Verwendung findende Chanson „Je ne regrette rien“ unterstreicht diese Haltung deutlich. In seinen besten Momenten gereicht dies dem Film, gerade für eine junge, linke Generation an Cinephilen, durchaus zum Vorteil, gerade und besonders, wenn sich die Personen im Film gegenseitig Szenen aus alten Filmen vorspielen oder in der großzügig bemessenen, gutbürgerlichen Wohnung der Eltern in deren Absenz den Aufstand gegen die Konventionen proben, sich aber, trotz illuminierter Maobüste, kaum fragen, warum die Demonstrationen auf den Straßen ohne ihre Teilnahme stattfinden. In seinen schlechteren Momenten erweckt der Film hingegen eher den Anschein einer unnötig verklärenden Geisteshaltung, die sich weder mit den jungen Pariser Cinephilen der späten 60er, noch mit dem Aufbegehren jener Generation nennenswert auseinandersetzt. Aus diesem Grunde gerade wegen des Charmes, der hie und da aufblitzt, ein eher zwiespältiges Filmerlebnis, das nur in Aussicht stellt, was es hätte sein können.
Zur Besprechung lag die von Eurovideo herausgegebene Verleihversion des Films vor, die ohne das Bonusmaterial der von Concorde veröffentlichen Version für den Handel auskommt. Zu diesem ist deshalb kein verbindlicher Kommentar möglich. Bild- und Ton sind hingegen bei beiden Version sehr wahrscheinlich identisch. Wie auch schon bei anderen DVDs des Anbieters ist auch hier die Bildqualität aufgrund eines mäßigen Transfers nicht hervorragend: Vor allem in größeren Farbflächen sind deutlich Artefakte und Bildrauschen zu verzeichnen, des weiteren wirkt das Bild etwas flächig, was indes auch so von der Produktion vorgesehen sein könnte. Der Ton fällt hingegen ohne weiteres solide aus, zumal der Film auf auditiver Ebene ohnehin nur wenig herausfordernd ist.
Bertoluccis Film ist sichtlich von biografisch bedingter Nostalgie bestimmt und setzt das Geschehen in Paris schwärmerisch und ohne kritische Distanz in Szene. Der im Abspann Verwendung findende Chanson „Je ne regrette rien“ unterstreicht diese Haltung deutlich. In seinen besten Momenten gereicht dies dem Film, gerade für eine junge, linke Generation an Cinephilen, durchaus zum Vorteil, gerade und besonders, wenn sich die Personen im Film gegenseitig Szenen aus alten Filmen vorspielen oder in der großzügig bemessenen, gutbürgerlichen Wohnung der Eltern in deren Absenz den Aufstand gegen die Konventionen proben, sich aber, trotz illuminierter Maobüste, kaum fragen, warum die Demonstrationen auf den Straßen ohne ihre Teilnahme stattfinden. In seinen schlechteren Momenten erweckt der Film hingegen eher den Anschein einer unnötig verklärenden Geisteshaltung, die sich weder mit den jungen Pariser Cinephilen der späten 60er, noch mit dem Aufbegehren jener Generation nennenswert auseinandersetzt. Aus diesem Grunde gerade wegen des Charmes, der hie und da aufblitzt, ein eher zwiespältiges Filmerlebnis, das nur in Aussicht stellt, was es hätte sein können.
Zur Besprechung lag die von Eurovideo herausgegebene Verleihversion des Films vor, die ohne das Bonusmaterial der von Concorde veröffentlichen Version für den Handel auskommt. Zu diesem ist deshalb kein verbindlicher Kommentar möglich. Bild- und Ton sind hingegen bei beiden Version sehr wahrscheinlich identisch. Wie auch schon bei anderen DVDs des Anbieters ist auch hier die Bildqualität aufgrund eines mäßigen Transfers nicht hervorragend: Vor allem in größeren Farbflächen sind deutlich Artefakte und Bildrauschen zu verzeichnen, des weiteren wirkt das Bild etwas flächig, was indes auch so von der Produktion vorgesehen sein könnte. Der Ton fällt hingegen ohne weiteres solide aus, zumal der Film auf auditiver Ebene ohnehin nur wenig herausfordernd ist.
Weiterführende Links: imdb | mrqe | Linksammlung bei filmz.de | Feuilletonschau bei angelaufen.de
Technische Details: