10.11.04
Mörder des Klans (Giuseppe Vari, Italien 1971)
Die Mörder des Klans (Prega Il Morto E Ammazza Il Vivo, Italien 1971)
Regie: Giuseppe Vari
Anbieter: Koch Media
Darsteller: Klaus Kinski, Paul Sullivan, Victoria Zinny,
Dino Starno, Patrizia Adiutori, John Ely, u.a.
Regie: Giuseppe Vari
Anbieter: Koch Media
Darsteller: Klaus Kinski, Paul Sullivan, Victoria Zinny,
Dino Starno, Patrizia Adiutori, John Ely, u.a.
Die kleine Reihe an Italowestern jenseits der üblichen großen Namen, die Koch Media in den vergangenen Monaten auf den Markt gebracht hat, wird mit Die Mörder des Klans durch einen neuen, spannenden Beitrag fortgesetzt.
Dan Hogan (Klaus Kinski) verschanzt sich mit seiner Bande nach einem Raubüberfall auf einer Telegraphenstation. Die Beute steht noch aus und wird erwartet. Vorbeikommende Reisende werden als Geisel genommen. Über allem liegt deutliche Anspannung. Als der mysteriöse John Webb (Paul Sullivan) auftaucht, bietet dieser dem psychotisch wirkenden Hogan Geleit bis nach Mexiko für die Hälfte der Beute an. Auf dem Ritt durch die Wüste kocht das Psychogeflecht auf: Webb hat noch eine Rechnung mit Hogan zu begleichen ...
Die Mörder des Klans ist ein außergewöhnlicher Western, der die Neuentdeckung lohnt: Wo das Genre normalerweise die Weite des Landes sucht, spielt sich dieser Film beinahe die ganze erste Hälfte auf dem beengten Raume der Telegraphenstation ab und entwickelt hier eine ungeheuer flirrende Spannung zwischen den einzelnen Figuren. Zugute kommt ihm, neben dem formalen Gespür für die Beengung der Lokalität, dabei vor allem, dass Kinski für seine psychotisch-expressive Darstellung von Hogan, einer Kinskifigur par excellence, hinreichend Raum geboten wird, seine Performance zu entfalten. Mit seinem üblichen Gespür für dionysische Figuren legt er hier noch in die Details von Muskel- und Lippenzuckungen sein ganzes Talent und wertet die Atmosphäre des eigentlichen Kammerstücks entschieden auf. Auch der zweite Teil, der Ritt durch die Wüste mit abschließendem Finale, entzieht sich der klassischen Ikonografie des Westerns, sondern dient eher als Fortsetzung und Überhöhung des zuvor entwickelten Geflechts zwischen den Personen. Schon allein aufgrund dieser sperrigen Rolle innerhalb seines Genres ist Die Mörder des Klans ein überaus sehenswerter Beitrag. Und Kinskifreunde können hier ob der Performance ihres Stars ein kleines Fest erleben.
Da die DVD vor allem auch angesichts des Alters und Produktionshintergrunds des Films qualitativ sehr gut ausfällt, wird die Wiederentdeckung zur kleinen Freude. Das kontrastreiche und farbsatte Bild ist noch bis ins Detail scharf, auch am Ton gibt es nichts zu mäkeln. Etwas unerfreulich ist die Tatsache, dass der Film im falschen Bildformat vorliegt, das links und rechts etwas Bildinformationen schluckt. Die Neuabtastung eines korrekten Masters wäre, so Koch Media in seiner Begründung, bei diesem Nischentitel offenbar nicht mehr rentabel gewesen – sehr schade. Das Menü ist etwas umständlich geraten: Es beginnt mit einer sehr langen Sequenz aus dem Film, die der Zuschauer bei jedem Sprung ins Hauptmenü immer wieder zur Untätigkeit gezwungen ansehen muss. Das ist wenig ergonomisch und auf die Dauer etwas nervtötend. Die Extras fallen schmal aus: Ein paar Texttafeln (mit etwas ungelenker Schreibe und Orthografie), ein paar Fotos, ein paar Trailer.
imdb ~ info-sheet
Technische Details:
Laufzeit: 91 Minuten
Bild: 1,85:1, 16:9
Ton: Deutsch, Englisch (je DD 2.0)
Untertitel: keine
Zusatzmaterial: Kinskibiografie, Fotogalerie, Trailer
Dan Hogan (Klaus Kinski) verschanzt sich mit seiner Bande nach einem Raubüberfall auf einer Telegraphenstation. Die Beute steht noch aus und wird erwartet. Vorbeikommende Reisende werden als Geisel genommen. Über allem liegt deutliche Anspannung. Als der mysteriöse John Webb (Paul Sullivan) auftaucht, bietet dieser dem psychotisch wirkenden Hogan Geleit bis nach Mexiko für die Hälfte der Beute an. Auf dem Ritt durch die Wüste kocht das Psychogeflecht auf: Webb hat noch eine Rechnung mit Hogan zu begleichen ...
Die Mörder des Klans ist ein außergewöhnlicher Western, der die Neuentdeckung lohnt: Wo das Genre normalerweise die Weite des Landes sucht, spielt sich dieser Film beinahe die ganze erste Hälfte auf dem beengten Raume der Telegraphenstation ab und entwickelt hier eine ungeheuer flirrende Spannung zwischen den einzelnen Figuren. Zugute kommt ihm, neben dem formalen Gespür für die Beengung der Lokalität, dabei vor allem, dass Kinski für seine psychotisch-expressive Darstellung von Hogan, einer Kinskifigur par excellence, hinreichend Raum geboten wird, seine Performance zu entfalten. Mit seinem üblichen Gespür für dionysische Figuren legt er hier noch in die Details von Muskel- und Lippenzuckungen sein ganzes Talent und wertet die Atmosphäre des eigentlichen Kammerstücks entschieden auf. Auch der zweite Teil, der Ritt durch die Wüste mit abschließendem Finale, entzieht sich der klassischen Ikonografie des Westerns, sondern dient eher als Fortsetzung und Überhöhung des zuvor entwickelten Geflechts zwischen den Personen. Schon allein aufgrund dieser sperrigen Rolle innerhalb seines Genres ist Die Mörder des Klans ein überaus sehenswerter Beitrag. Und Kinskifreunde können hier ob der Performance ihres Stars ein kleines Fest erleben.
Da die DVD vor allem auch angesichts des Alters und Produktionshintergrunds des Films qualitativ sehr gut ausfällt, wird die Wiederentdeckung zur kleinen Freude. Das kontrastreiche und farbsatte Bild ist noch bis ins Detail scharf, auch am Ton gibt es nichts zu mäkeln. Etwas unerfreulich ist die Tatsache, dass der Film im falschen Bildformat vorliegt, das links und rechts etwas Bildinformationen schluckt. Die Neuabtastung eines korrekten Masters wäre, so Koch Media in seiner Begründung, bei diesem Nischentitel offenbar nicht mehr rentabel gewesen – sehr schade. Das Menü ist etwas umständlich geraten: Es beginnt mit einer sehr langen Sequenz aus dem Film, die der Zuschauer bei jedem Sprung ins Hauptmenü immer wieder zur Untätigkeit gezwungen ansehen muss. Das ist wenig ergonomisch und auf die Dauer etwas nervtötend. Die Extras fallen schmal aus: Ein paar Texttafeln (mit etwas ungelenker Schreibe und Orthografie), ein paar Fotos, ein paar Trailer.
imdb ~ info-sheet
Technische Details: