12.12.04

DVD: Faustrecht der Grostadt (Otto Preminger, USA 1950)

Faustrecht der Großstadt (Where the Sidewalk Ends, USA 1950)
Regie: Otto Preminger
Anbieter: Koch Media
Darsteller: Dana Andrews, Gene Tierney, Gary Merrill,
Bert Freed, Tom Tully, Karl Malden, u.a.

Faustrecht der Großstadt führt direkt hinein in die Großstadtwelt der Films Noirs: Illegale Glücksspiele in verrauchten Hinterzimmern, wo mithin um Leib und Leben gespielt wird, Gangster, die die Unterwelt regieren, eine Welt ganz aus Schatten und Nebel – und mittendrin der Polizist Mark Dixon (Dana Andrews), der durch seine rabiaten Methoden selbst schon eigentlich auf der anderen Seite des Gesetze steht. Als Dixon den Mord an einem Millionär aufklären soll, der kurz zuvor am Spieltisch noch höchst lebendig angetroffen wurde, verstrickt er sich selbst in ein Netz aus Verleumdungen und Vertuschungen: Nachdem ein Verdächtiger nicht mit der Sprache rausrücken will, streckt Dixon den Mann zu Boden – tot. Im folgenden ist er händeringend damit beschäftigt, die Leiche wegzuschaffen, den Mord einem Unschuldigen anzuhängen und sich selbst aus der Affäre zu ziehen ...

Premingers Film ist ein typischer Vertreter der späten Noir-Filme der klassischen Periode. Die personelle Anordnung dient ihm vor allem der Etablierung eines moralischen Dilemmas, die sich nicht mit einem leichtfertigen Lösungs- und Sinnangebot zufrieden gibt. Wie viele andere Vertreter der Gattung ist auch Faustrecht der Großstadt eher als zynischer Kommentar zu, denn als Kritik an seiner Zeit zu verstehen. Mag dem Film dabei auch innerhalb seines Zusammenhangs keine herausragend prominente Position zukommen – mit dem kurz zuvor entstandenen Laura (mit dem Faustrecht sich mithin das Personal teilt) hat Preminger eine solche ohnehin schon besetzt –, ist er dennoch ein gutes (und vor allem bis zum heutigen Tage spannendes) Beispiel für das Potential der „schwarzen Filme“, reißerische hard boiled stories zu einem sozial aufgeladenen Diskurs zu verdichten, ohne dabei das Publikum außer Acht zu lassen. Ein schöner, wiederentdeckenswerter Film aus Premingers Filmografie.

Die DVD von Koch Media fällt ohne weiteres passabel aus. Gemessen am Alter des Films ist die Bildqualität ohne weiteres zufrieden stellend. Hie und da fallen zwar einige Altersspuren auf, doch sind diese noch gut zu verkraften und unterstreichen eher die Aura eines alten Films. Allein an manchen Stellen bedingt die Bildkompression einen leichten Rauscheffekt. An den Ton sind angesichts des Alters kaum größere Ansprüche zu stellen; innerhalb dieses gesteckten Rahmens gibt es nichts zu bemängeln. Das Bonusmaterial fällt, wie bei Koch Media üblich, recht schmal aus: Eine eher obligatorische hinzugegebene Bildgalerie fasst in knapper Laufzeit einige Impressionen des Films zusammen, daneben gibt es mit einer Handvoll Trailer nur Reklame zu weiteren Filmen des Hauses. Insgesamt eine primären Ansprüchen genügende Veröffentlichung.

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Weiterführende Links: imdb ~ sensesofcinema über preminger ~ info-sheet

Technische Details:
  • Laufzeit: ca. 95 Minuten
  • Ton: Deutsch/Englisch (je DD 2.0)
  • Untertitel: -
  • Bildformat: 4:3
  • Zusatzmaterial: Bildergalerie, Trailer


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