Ein Hammer-Film, gedreht in den UFA-Studios und on
location. Das Studio hat Robert Aldrich ins Handwerk gepfuscht, für
den das Werk in die vier Jahre von 1958-1962 fällt, in denen er nichts
als "vier schlechte Filme und das Ende einer Ehe" zustande gebracht hat.
Die Location ist das Berlin der unmittelbaren Nachkriegszeit. Eine
Erzählerstimme gibt den Rahmen und führt sechs Deutsche ein, die
aus dem Zug steigen, aus einem Lager kommen, in das man sie, als Gegner des
Regimes gebracht, in dem man sie das Bombenentschärfen gelehrt
hat. Dazu sind sie nun in Berlin, zum Lohn der Angst ein gut bezahlter Job,
wenngleich ein gefährlicher. Als die Stimme verklungen ist, wetten sie
um ihr Leben. Die Hälfte des Gehalts wird eingezahlt, wer nach drei
Monaten noch lebt, erhält das ganze Geld. Der erste stirbt, der zweite,
und so weiter, nur auf zwei aus diesem dreckigen Halbdutzend kommt es an,
moralisch gesehen.
Zwei Schrauben, zugleich und im Wechsel, zieht Aldrich an in diesem Film.
Momente purer, wenngleich, der Struktur, erst recht der Musik nach,
konventioneller Spannung, bei der Bombenentschärfung, das Seil erst,
dann die Hand an der Bombe, die hochgeht oder nicht. Sofort oder mit
Verzögerung. Unmittelbar tödlich oder nach langer Qual. Aufgeladen
wird die ständige Lebensgefahr mit existenzialistischen Anmutungen.
Das Lager im Rücken, die Bombe in Händen, den Tod vor Augen, sieht
Erik Koertner (Jack Palance), im zivilen Leben ein promovierter Architekt,
keine Zukünfte mehr, nirgends. Nichtsdestotrotz macht er in der Liebe
einen neuen Anfang, mit der Französin Margot Hofer (das mit dem Namen
ist merkwürdig), die sein Gegenspieler Karl Wirtz (Jeff Chandler) zuvor
als Gespielin benutzen wollte. Der Lebemann gegen den Moralisten, darauf
läuft es hinaus. Es kann nur einer überleben.
Aldrich setzt auf Dramatisierung. Silhouetten, Gesichter, Fäuste im
Vordergrund, in Großaufnahme. Er kann sich nicht entscheiden, könnte
man sagen, zwischen Spannung und philosophischem Entwurf, die vier in rascher
Folge Sterbenden sind zudem nichts als, hier ist's buchstäblich wahr,
Kanonenfutter als teils retardierendes, teils aufs böse Ende weisendes
Moment. Am Ende verlässt der Überlebende den Schauplatz des Todes
seines Konkurrenten und läuft der Erzählerstimme in die Arme. Die
resümiert das Geschehen in einer Überblendung und perspektiviert
um aufs große historische Ganze der Nachkriegszeit. Die Männer
vor im Wiederaufbau befindlichen Gebäuden, als verblasste Gesichter,
der Phönix Berlin ("The Phoenix" ist der Titel des zugrunde liegenden
Romans) und die Leichen, über die er, beim Aufstieg aus der Asche gegangen
ist. Als letztes dieser Gebäude das Haus der Kulturen der Welt. Ein
kurioser Film, kein großer Film.
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