Manchen Filmen sieht man vor allem an, was ihr Regisseur so
alles gesehen hat. Bei Patrick Carpentiers "Combat" wären das: "Gerry"
- "La Vie Nouvelle" - "Blissfully Yours". Eventuell das eine oder andere
von Claire Denis.
Vielleicht täusche ich mich, vielleicht sind das gar keine Einflüsse,
vielleicht ist es nur, wie der Regisseur selber, im Katalog zitiert, sagt:
"Ein kleiner Teil des kollektiven Unbewussten geht in die von mir konstruierte
Welt ein."
Das kollektive Unbewusste ist visuell wolkenförmig blutrot mitunter,
aural macht es Wind und Gewitter wie in "La Vie Nouvelle", wo das bei allen
Vorbehalten sehr viel mehr überzeugt. Zwei Männer fahren mit dem
Auto in einen Wald. Zwei Männer wie in "Gerry", wo das sehr viel mehr
überzeugt, der Wald und das Baden, die Waschung im Fluss wie in "Blissfully
Yours", wo es sehr viel mehr überzeugt.
Aus dem Off hören wir eine Voiceover-Stimme, Fragmente eines Diskurses
über (schwules) Begehren, die Sehnsucht danach, geschlagen zu werden,
Fragmente eines Diskurses über den Beginn und das Ende der Liebe. Dazwischen
der Kampf der zwei Männer im Wald, ein Ringen, ein Keuchen. Die Kamera
ist sehr nah dran. Dazwischen die Wolken, die am Mond vorüber ziehen.
All das hat uns anderswo sehr viel mehr überzeugt.
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