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KRITIKENSPIEGEL
JUMP CUT KRITIK von Sascha
Rettig |
Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges auf Sizilien:
Der 13-jährige Junge Renato (Guiseppe Sulfaro) beobachtet sie, wann
immer er kann. Durch ein Loch in der Wand ihres Hauses oder wenn sie durch
das Zentrum der kleinen sizilianischen Stadt läuft. Er blickt sie an
wie alle anderen Männer auch, die ihr begegnen. Aber Renato liebt die
Malèna (Monica Belluci), diese auffallend schöne Frau, alle anderen
glotzen bloß. Die Frauen mißgünstig und aus Eifersucht,
die Männer aus purer Geil- und Lüsternheit. Da ist auch der Regisseur
dieses Filmes, Guiseppe Tornatore, keine Ausnahme. Immer wieder läßt
er die Kamera an ihr rauf- und runtergleiten, sich an ihren langen Beinen,
ihren wallend-schwarzen Haaren und wunderoll-weiblichen Figur ergötzend.
Es scheint fast so, als sähe sich Tornatore selbst in der Figur des
jungen Renato, als wäre es seine eigene Pubertät an die er sich
hier erinnern will. Dementsprechend schwelgerisch und nostalgisch sind dann
auch die Bilder. Sonnendurchflutet, warm und schön. Also wie eigentlich
fast immer in den Filmen Tornatores. Doch "Der Zauber von Malèna"
hat das Problem, daß seine Hauptfigur, die Malèna, nicht mehr
als eine leere, wenn auch sehr sinnliche Hülse mit (Verzeihung!) Titten
und Arsch ist. Zu wenig Raum läßt ihr Tornatore eine
eigenständige Persönlichkeit zu entwickeln, zu sehr engt er sie
mit der voyeuristischen Perspektive Renatos ein. Diese Tatsache reduziert
den Film auf eine bloße Männerphantasie, zwar eine, die amüsant
und sehr hübsch anzusehen ist, aber auch nicht mehr als das. Erst gegen
Ende, als Hure verschrien und vom sizilianischen Frauenvolk fast inquisitorisch
mißhandelt, wird Malèna mehr Mensch und weniger unnahbares Wesen.
Doch da ist es schon zu spät. |
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noch keine Kritik |
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Und Monica Bellucci schaut traurig und tut Buße
dafür, schreckliche Buße, gegen Ende wird sie nackt auf dem Marktplatz
gedemütigt. Sie sagt keine zehn Sätze in diesem Film, sie wird
nur betrachtet und begafft und begrapscht aber die Tragödie,
die darin liegt, dass sie eine leere Fläche bleiben muss, die verschenkt
Tornatore für ein paar schmierenkomödiantische Einlagen.
Tobias Kniebe |
Der Zauber von Malena, nur eine Behauptung aus dem Off ,
eine sentimentale Jugenderinnerung wie 1000 andere, so seifig, wie man sich's
vorstellt bis hin zum Soundtrack von Ennio Morricone. Peter
Körte |
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