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DISCO PIGS                    FESTIVAL   BERLINALE 2001  PANORAMA    

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BERLINALE 2001

Aktuelle Berichterstattung
von Sascha Rettig

Schwarzes Brett: Lesermeinungen


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DISCO PIGS

Irland, 2000, 94 min
Regie: Kirsten Sheridan
mit Elaine Cassidy, Cillian Murphy, Geraldine O'Rane

Freitag, 09. Feb, 2001 21:30 Uhr Zoo-Palast
Samstag, 10. Feb, 2001 14:00 Uhr CinemaxX 7
Mittwoch, 14. Feb, 2001 12:30 Uhr CineStar 3

Info

Die Hauptdarsteller Elaine Cassidy und Cillian Murphy


KRITIKENSPIEGEL

JUMP CUT KRITIK von Sascha Rettig

Bereits kurz nachdem sie am gleichen Tag, zur selben Zeit und im selben Krankenhaus geboren sind, ist für Pig (Cillian Murphy) und Runt (Elaine Cassidy) eines klar - sie gehören zusammen. Sie wohnen Wand an Wand, halten nachts durch ein Loch in der Mauer Händchen und verstehen sich blind, ohne Worte, fast telepathisch. Doch ihre Verbindung setzt Aggressionen frei und läßt keinen Raum für andere. Kurz vor ihrem siebzehnten Geburtstag gibt es dann die ersten Risse in der perfekten Einheit: Pig erlebt sein sexuelles Erwachen und verliebt sich in Runt. Sie will davon bloß nichts wissen, und als sie von ihren Eltern in ein Internat gebracht wird, fährt Pig ihr nach, ohne sich darüber im klaren zu sein, daß die beiden immer weiter auseinanderdriften. Am Ende ist es dann wie bei der Trennung von Siamesischen Zwillingen - einer der eigentlich Untrennbaren muß auf der Strecke bleiben.

Die erst 24-jährige Regiedebütantin Kirsten Sheridan hat mit "Disco Pigs" einen wirklich ungewöhnlichen Film gemacht. Er ist unkontrolliert, aggressiv, kitschig und kraftvoll erzählt. Auch die beiden jungen Hauptdarsteller könnten besser nicht ausgewählt sein: Elaine Cassidy und Cillian Murphy haben gerade das richtige Maß an Abgründigkeit und Obsessivität und sehen auch noch ziemlich gut aus.

Mit "Disco Pigs" hat die irische Jungregisseurin Sheridan es geschafft, das Innere Pigs und Runts in packenden Bildern auf die Leinwand bringen, Gefühle mit Bildern zu zeigen und nicht mit Worten, wie so viele ihrer Nachwuchskollegen. Mal ist der Film schnell, ja geradezu rasant und fast schon körperlich, dann ist er wieder langsam und träumerisch-tranceartig. Er zeigt uns zwei Babys, die sich in der Krankenhauswiege die Hände reichen und findet beim brutalen Wendepunkt kurz vor Schluß etwas Schönes im absolut Abstoßenden. So etwas gibt es selten.

"Disco Pigs" ist der erste Höhepunkt des diesjährigen Panorama-Programms.

FAZ

Zeit

taz

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