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THE AMERICAN NIGHTMARE            FESTIVAL   BERLINALE 2001  FORUM

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BERLINALE 2001

Aktuelle Berichterstattung
von Sascha Rettig

Schwarzes Brett: Lesermeinungen


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THE AMERICAN NIGHTMARE

USA/England 2000; Regie, Buch: Adam Simon;
Kamera: Immo Horn; Ton: John Quinn, Chris Syner;
Schnitt: Paul Carlin;
Featuring: Georg A. Romero, Wes Craven, David Cronenberg,
Tom Savini, Tobe Hooper, John Carpenter.

Info
"But then, it's not coincidental that these films could also be so much more radical -- politically, aesthetically, and in other ways. Sometimes they're more radical out of sheer incompetence. Sometimes one of the things that most protects the status quo is craft and quality and ideas about quality. Sometimes it's somebody who doesn't really know what they're supposed to do who breaks the rules in ways that are very exciting. "

Interview mit Regisseur Adam Simon (Austin Chronicle)


KRITIKENSPIEGEL

JUMP CUT KRITIK von Sebastian Selig
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A MPAA Nightmare

This one goes out to all the Gorehounds out there! Jungs, ihr könnt schon mal anfangen Dankesreden an Adam Simon im Kopf vorzuformulieren, die ihr auf euren Fansites posten werden wollt. Schließlich hat der Mann einen nicht unerheblichen Beitrag zur Versöhnung mit euren Lehrereltern geleistet, dank Simon wird es euch in Zukunft ein leichtes sein euch als gleichfalls politisch introvertierte, wie passionierte Intellektuelle zu outen und es könnte vielleicht sogar sein, vorausgesetzt ihr spielt die Karten richtig aus, das ihr dank THE AMERICAN NIGHTMARE sogar euer Sexualleben einen fettes Stück raus aus der Virtualität befördern werdet.

Adam Simon ist ein echter Smartass, Dozent in Harvard, rhetorisch mit allen Wassern gewaschen und Simon ist nicht nur der Meinung, daß Kunst und Gesellschaftskritik selten eine intelligentere Verbindung eingegangen sind, als in den amerikanischen Horrorfilmen der späten 70er bis Mitte 80er, er kann das auch derart einleuchtend belegen, daß selbst den, im Kinosaal des Berlinale-Forums in nicht geringer Anzahl anwesenden PC-Hippies, anschließend echt die Argumente ausgegangen sind. Anhand der ja hierzu Lande zum aller größten Teil immer noch beschlagnahmten Filme wie ZOMBIE-DAWN OF THE DEAD, TEXAS CHAINSAW MASSACRE, LAST HOUSE ON THE LEFT, PARASITENMÖRDER u.a. (deren blutigsten Szenen im Verlauf von THE AMERICAN NIGHTMARE sympathischer Weise in aller Breite zelebriert werden), verknüpft mit Interviews der großen Meister, (die sich hier, vielleicht abgesehen von John Carpenter, allesamt als intellektuelle Großhirne präsentieren) sowie knallhartem Dokumaterial, das von napalmverbrannten Babys, niedergeprügelten Demonstranten bis hin zu Martin Luther King-Reden alle Register zieht (in wunderbarster Oliver Stone-Jumcuttechnik übrigens), wird einleuchtend und anschaulich der gesellschaftliche Sprengstoff, ja der künstlerische Anspruch dieser Meisterwerke aufgezeigt. Dank THE AMERICAN NIGHTMARE, wird man sich in Zukunft verdammt schwer tun zu begründen, warum diese Filme verboten und zerstört gehören, ohne sich dabei wie ein bücherverbrennender Nazi vorzukommen. Ach ja, und wir Gorehounds und Splatternerds werden endlich wieder unsere NACKT UND ZERFLEISCHT-T-Shirts herausholen und mit dem gleichen Stolz tragen können, wie unsere Eltern ihre Friedensmarschvergangenheit bei einer netten Lichterkette haben aufleben lassen. Auf verständnisloses Kopfschütteln werden wir in Zukunft mit einer lässigen Handbewegung unser THE AMERICAN NIGHTMARE-Bootlegg zücken können und mit einem geseufzten "Ich glaube sie mißinterpretieren den gesellschaftlichen Wert dieser Kunstströmung..." für mehr Frieden und Anerkennung auf dieser Welt sorgen. Danke Adam Simon, Danke.

Review basiert auf der, auf der Berlinale (Forum) gezeigten Fassung (Engl. mit dt. Untertiteln).

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