4.9.04
DVD: Beijing Bicycle (Wang Xiaoshuai, Taiwan/China 2001)
Beijing Bicycle(Shiqi sui de dan che, Taiwan/China 2001)
Regie: Wang Xiaoshuai
Anbieter: Sunfilm Entertainment
Darsteller: Lin Cui, Bin Li, Xun Zhou, Yuanyuan Gao,
Shuang Li, Yiwei Zhao, u.a.
Schwerpunkt Asien auf Jump Cut
Regie: Wang Xiaoshuai
Anbieter: Sunfilm Entertainment
Darsteller: Lin Cui, Bin Li, Xun Zhou, Yuanyuan Gao,
Shuang Li, Yiwei Zhao, u.a.
Schwerpunkt Asien auf Jump Cut
Nach In This World (unsere DVD-Besprechung) veröffentlicht Sunfilm Entertainment einen weiteren Bärengewinner der Berlinale auf DVD. Wang Xiaoshuais Auslegung der neorealistischen Vorlage Fahrraddiebe wurde von der Jury im Jahr 2001 mit dem Silbernen Bären bedacht.
Erzählt wird eine Geschichte um Besitz und an diesen gekoppelte Ökonomie: Der 16jährige Guei (Cui Lin) kommt vom Land nach Peking, um Geld zu verdienen. Nach einem quasi-militärischen Einstellungsgespräch kommt er bei einem Kurierdienst unter, der ihm ein Fahrrad stellt, das er jedoch in Raten abzahlen muss. Kurz bevor es endgültig sein Eigentum ist, wird es ihm gestohlen - den Job ist er in Folge auch los. Verzweifelt stürzt er sich in die Stadt, um das glücklicherweise mit charakteristischen Kratzern markierte Rad zu suchen. Nach einer Weile findet er es bei dem jungen Jian (Li Bin), der den Drahtesel auf einem Flohmarkt gekauft hat und damit einem jungen Mädchen imponiert. Ein Interessenskonflikt bricht sich Bahn, in dem verschiedene Konzeptionen und Vorstellungen von Besitz definiert und durchgespielt werden: Beide gehen davon aus, rechtmäßige Besitzer des Fahrrads zu sein.
Beijing Bicycle erzählt sich, wie für chinesische Filme oft charakterisch, reduziert und mit Bedacht, entwickelt dabei aber an keiner Stelle Langeweile oder gar Behäbigkeit. Unterlegt mit gedämpfter Jazzmusik und mit eindrucksvollen Stadtaufnahmen jenseits von tourismuswirksamer Ikonografie gelingt es ihm, einen Einblick in das zeitgenössische, pro forma noch immer kommunistisch genannte China und seine Stadtbevölkerung zu gewähren. In seinen besten Momenten - etwa wenn sich der Jians Vater in den Dialog um die Besitzrechte an dem begehrten Gut einschaltet oder aber wenn Jians Freunde auf dem Dach eines Parkhauses versuchen, den wortkargen Guei zur Übergabe zu überreden - ist der Film spannend wie ein Thriller.
Die DVD von Sunfilm Entertainment genügt gängigen Qualitätsansprüchen vollkommen. Zwar ist die Synchronisation des Films, wie bei kleineren asiatischen Filmen oft üblich, zum Teil etwas lustlos ausgefallen, doch geben Bild- und Tonqualität ansonsten kaum Grund zur Klage, auch wenn das Bild hie und da etwas mehr Detailschärfe gut vertragen hätte. Das Zusatzmaterial fällt etwas schmal aus: Auf mehreren Texttafeln werden Überlegungen und Intentionen des Regisseurs wiedergegeben und eine Bio/Filmografie nachgezeichnet. Des weiteren gibt es den Originaltrailer zum Film.
Erzählt wird eine Geschichte um Besitz und an diesen gekoppelte Ökonomie: Der 16jährige Guei (Cui Lin) kommt vom Land nach Peking, um Geld zu verdienen. Nach einem quasi-militärischen Einstellungsgespräch kommt er bei einem Kurierdienst unter, der ihm ein Fahrrad stellt, das er jedoch in Raten abzahlen muss. Kurz bevor es endgültig sein Eigentum ist, wird es ihm gestohlen - den Job ist er in Folge auch los. Verzweifelt stürzt er sich in die Stadt, um das glücklicherweise mit charakteristischen Kratzern markierte Rad zu suchen. Nach einer Weile findet er es bei dem jungen Jian (Li Bin), der den Drahtesel auf einem Flohmarkt gekauft hat und damit einem jungen Mädchen imponiert. Ein Interessenskonflikt bricht sich Bahn, in dem verschiedene Konzeptionen und Vorstellungen von Besitz definiert und durchgespielt werden: Beide gehen davon aus, rechtmäßige Besitzer des Fahrrads zu sein.
Beijing Bicycle erzählt sich, wie für chinesische Filme oft charakterisch, reduziert und mit Bedacht, entwickelt dabei aber an keiner Stelle Langeweile oder gar Behäbigkeit. Unterlegt mit gedämpfter Jazzmusik und mit eindrucksvollen Stadtaufnahmen jenseits von tourismuswirksamer Ikonografie gelingt es ihm, einen Einblick in das zeitgenössische, pro forma noch immer kommunistisch genannte China und seine Stadtbevölkerung zu gewähren. In seinen besten Momenten - etwa wenn sich der Jians Vater in den Dialog um die Besitzrechte an dem begehrten Gut einschaltet oder aber wenn Jians Freunde auf dem Dach eines Parkhauses versuchen, den wortkargen Guei zur Übergabe zu überreden - ist der Film spannend wie ein Thriller.
Die DVD von Sunfilm Entertainment genügt gängigen Qualitätsansprüchen vollkommen. Zwar ist die Synchronisation des Films, wie bei kleineren asiatischen Filmen oft üblich, zum Teil etwas lustlos ausgefallen, doch geben Bild- und Tonqualität ansonsten kaum Grund zur Klage, auch wenn das Bild hie und da etwas mehr Detailschärfe gut vertragen hätte. Das Zusatzmaterial fällt etwas schmal aus: Auf mehreren Texttafeln werden Überlegungen und Intentionen des Regisseurs wiedergegeben und eine Bio/Filmografie nachgezeichnet. Des weiteren gibt es den Originaltrailer zum Film.
Weiterführende Links: imdb | mrqe | Linksammlung (filmz.de) | Feuilletonschau (angelaufen.de)
Technische Details: