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Auf dieser Seite finden Sie die Übersicht über den Jump Cut-Schwerpunkt
zum Kino Asiens. Zu einer Reihe der hier versammelten Kinematografien gibt
es umfangreiche Unterseiten, die Sie über den Link in der Kopfleiste
der jeweiligen Spalte erreichen.
Indien |
Japan |
Aktuelle Filme:
Yash Chopra: Veer-Zaara (Indien
2004)
Veer-Zaara ist klassisches Bollywood-Kino in Vollendung. Kaum
einer versteht sich darauf so gut wie Regisseur Yash Chopra, der als Produzent
mit seiner Familienfirma Yash Raj Film eine der großen Legenden der
Bollywood-Geschichte ist. Sein Sohn Aditya Chopra schreibt seit einigen Jahren
die Drehbücher zu vielen der Yash-Raj-Filme, teils verfilmt er sie auch
höchst erfolgreich selbst.
Klassiker:
Karim Asif: Mughal-e-Azam (Indien
1961)
Ein überwältigendes Streicheln: Affekt in der Fülle. Sonst
überwiegt in der Überwältigungsrhetorik des Films die Sprache
der Pracht. Das Glitzern der Diamanten, das Streuen der Perlen, Säulen,
Gärten, Wasser, Vorhänge, das Licht. Abrupt, vom Sturz aus der
Fülle in die Fülle, die Übergänge, als sammelte sich
über den Brüchen, die die melodramatischen Aufwallungen verbinden,
stets neue Kraft. |
Aktuelle Filme:
Kazama Shiori: Worl's End/Girl
Friend (Japan 2004)
Ein Tunnel, ein Mädchen und, als sie aufsteht, die Schrift an der Wand,
und Zeichnungen, auf denen die Kamera verweilt. Der Vorspann dann Blick auf
Wasser als Spiegel, Schlieren ziehend, Blasen werfend, schön. Die Bilder
sind digital und man muss nicht lange suchen ein kleines, hübsches
Weilchen aber schon -, um eine Dreiecksgeschichte in ihnen zu finden.
Nobuhiko Obayashi: Riyuu - The Motive
(Japan 2004)
Klassiker:
Kon Ichikawa: Yukinojos Rache (Japan
1962/3)
Die Kamera stößt, sich oftmals mit einer der Figuren zur Seite
bewegend, auf Wände, die den Blick in die Tiefe verstellen. Rasant quert
der Film die Medien, denn so nah wie hier kommt das Kino der abstrakten Malerei
selten, am dünnen Seil nur hängt in diesen Momenten das Bild mit
der Erzählung zusammen, deren Logik es zum Schein wenigstens untersteht.
Highlights
Ozu-Retrospektive: 22 Texte zu Filmen des
Meisterregisseurs |
Hongkong |
Südkorea |
Aktuelle Filme:
Yonfan: Colour Blossoms
(HK/China 2004)
Kritik von -MAERZ-
Mit dem Genderbending-Mysterienreigen COLOUR BLOSSOMS (HK/VRC, 04),
in dem Yeung Fan einem vielschichtigen sexuellen Beziehungsgeflecht und der
schillernden Erscheinungswelt des sogar ins Jenseits Triebe schlagenden,
von vielfältigen Leidenschaften und Obsessionen getriebenen Eros nachgeht,
setzt er in HK neue Maßstäbe in puncto kitschiger
Softsex-Melodramatik.
Klassiker:
John
Woo: Princess Changping (1975)
Kritik von Ekkehard Knörer
Verfilmte Kanton-Oper, vorwiegend in Innenräumen. Kodifizierte
Ausdrücke, Bewegungen, Gesten. Artifizielle Vortragsweise, Gesang. Wunderbar
abgestimmte Farben, gegen die Statik setzt Regisseur John Woo kluge
Bewegungsregie, vergleichsweise raschen Schnitt, eine Kamera, die die
Gefühlsregungen der Darsteller unterstreicht, durch Zooms, durch
gelegentliche Fahrten, ein-, zweimal Halbkreise um die in präziser
Stilisierung höchst bewegten Figuren. |
Aktuelle Filme:
Lee Yun-ki: This
Charming Girl (Korea 2004)
Kritik von Ekkehard Knörer
Die Bilder verschweigen nicht, dass da mehr ist als die Gegenwart des charmanten,
stillen Mädchens, die sie zeigen. Dass sie aber dieses Mehr nur
flüsternd zeigen, dass sie kaum sprechen und es doch nicht verschweigen,
das nimmt ein für This Charming Girl, so lange dieses
Flüstern währt.
Klassiker:
Im Kwon-Taek: Gilsotteum (Korea
1986)
Kritik von Ekkehard Knörer
Unterm Vorspann ein Standbild: Ödnis, ein Gerippe, kein Mensch, kein
Leben. Dann, leinwandfüllend, ein Fernsehgerät im Split Screen.
Darstellungsform fürs geteilte Korea, ein Fernsehsender sammelt einander
lang verlorene Verwandte und strahlt die sich in Tränen auflösende
Energie in die koreanischen Wohnzimmer.
|
Taiwan |
China |
Tsai Ming-liang: The Wayward
Cloud (Taiwan 2004)
Kritik von Ekkehard Knörer
Es gibt drei Arten von Bildern in "The Wayward Cloud" und im Grunde auch
drei Filme, in die er weniger zerfällt, als er die Frage nach dem
Zusammenhang dieser Filme ständig vor sich her schiebt, um zuletzt zu
einer außerordentlich verstörenden Antwort zu kommen. Film eins
ist die Geschichte von Boy meets Girl. Sie sehen sich wieder, auf einer Schaukel.
"Verkaufst du noch Uhren?" fragt sie und es wird klar, dass es sich um das
Paar aus Tsais "What Time is it there?" handelt.
Highlights
Die Filme von Edward Yang
Bericht zur Retrospektive des Regisseurs im Berliner Arsenal
Die Filme von Hou Hsiao-Hsien
Kritiken zu Filmen des Meisterregisseurs
|
Liu Jiayin: Oxhide (China 2005)
Kritik von Ekkehard Knörer
Der Film besteht aus 23 Einstellungen, die mit unbewegter Kamera gedreht
sind. So radikal wie umwerfend sind die Ausschnitte kadriert. Nie erhält
man einen Überblick über die Wohnung, nie bekommt man eine der
Personen ganz in den Blick. "Oxhide" ist ein Film, dessen Intelligenz in
der Art liegt, in der das Gezeigte und das Nicht-Gezeigte zugleich im Spiel
sind. Ein Film, der die platte Abbildung vermeidet, indem er mit großer
Bewusstheit und atemberaubender Entschlossenheit den Raum der Familie für
die Kamera arrangiert.
Lu Chuan: Kekexili - Mountain Patrol
(China 2005)
Diese eine Szene, in der ein Mann im Sand versinkt, ist die eindrücklichste
des Films, der ihre Furchtbarkeit nicht ausbeutet, sondern einfach zeigt.
Erst kämpft der Mann um sein Leben, dann gibt er es auf, ergibt er sich
in sein Schicksal und wird vom Erdboden verschluckt. Es bleiben seine
Fußspuren im Sand, sie enden im Nichts, es bleibt nichts als ein
menschenleeres Bild.
Li Yi-Fan, Yan Yu: Before the
Flood (China 2004)
Gu Changwei: Peacock (China
2004) |
Thailand |
Vietnam |
Apichatpong Weerasethakul: Tropical
Malady (Sud Pralat; Thailand, F/D/I 2004)
Von Michael Baute
Ein Tiger steht in der Nacht auf einem starken Ast eines Baumes. Der Tiger
spricht in die Gedanken des Mannes, aber man sieht nicht wie der Tiger spricht.
Tiger können auch in diesem Film nicht sprechen. Man sieht zunächst
in einer Totale die Form eines Baumes und erkennt nach einer Weile, dass
ein Tiger auf einem Ast des Baumes steht. Man sieht dann den Tiger frontal
in einer bildfüllenden Großaufnahme zu der Kamera blicken. Es
ist beim Sehen eine ungeheure Neuigkeit in den Bildern des Tigers, nie zuvor
habe ich Formen und Farben eines Tigers wie in diesem Film gesehen.
Apichatpong Weerasethakul:
Blissfully Yours (Thailand 2002)
Von Ekkehard Knörer
Erst hier - und nur hier - fällt "Blissfully Yours" heraus aus der
Selbstverständlichkeit seiner so klaren wie rätselhaften Bilder,
erklärt sich zum Film und verliert sich sofort darauf zurück an
das, was er ist: eine atemberaubend selbstgewisse Erkundung dreier Menschen
im Präsens des scheinbar Dokumentarischen. Und noch Erkundung scheint
das falsche Wort, der Film ist reines Zeigen. Die Sorgfalt jeder einzelnen
Einstellung, die Tonspur, die Natur nach Art fast unmerklich modulierter
minimal music auf der Grenze der Wahrnehmung hin- und hergleiten lässt,
drängen sich, könnte man sagen, in den Hintergrund, um im Vordergrund
die ohne diesen formalen Gegenhalt nicht anschaulich zu machende und daher
nur scheinbar reine Physis ins Bild zu rücken. |
Pham
Nhue Gian: The Deserted Valley (Vietnam 2001)
Kritik von Ekkehard Knörer
Regisseurin Pham Nhue Giang erzählt ihre Liebesgeschichte
im pädagogischen Milieu mit ruhiger Hand, fängt wunderschöne
Bilder der unendlich grünen Vegetation und erstaunliche Töne der
Waldfauna ein, die den Aufruhr der Herzen beruhigen und konterkarieren. Die
Kamerabewegungen sind so flüssig, dass man auch das noch dem ständig
fallenden warmen Regen zuschreiben möchte. |
Kleines Lexikon asiatischer Regisseure:
Kinji Fukasaku (Japan)
Im Kwon-taek (Südkorea)
Hirokazu Kore-eda (Japan)
Kiyoshi Kurosawa (Japan)
Takashi Miike (Japan)
Park Chan-wook (Südkorea)
Mani Ratnam (Indien)
Johnnie To (Hongkong)
Apichatpong Weeraasethakul
(Thailand)
weitere Porträts folgen
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