Quentin Tarantino: Kill Bill 2 (USA 2004)

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Quentin Tarantino: Kill Bill 2 (USA 2004)

Regie: Quentin Tarantino

Mit Uma Thurman, David Carradine, Michael Madsen, Darryl Hannah

 

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Quentin Tarantino: Kill Bill 2 (USA 2004)
Kritik von Ekkehard Knörer


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Info mit Kaufgelegenheiten


[Image]Kill Bill, das vermerkt der Vorspann, ist Quentin Tarantinos vierter Film. Von den ersten dreien, Klassiker allesamt, sind auf DVD und Video: Pulp Fiction (Kauf) und Jackie Brown (Kauf) erhältlich, Reservoir Dogs bei Amazon.com. Bereits vorbestellen können Sie bei Amazon Kill Bill 2. Den Soundtrack gibt es schon jetzt. 

  

Warum also funktioniert der zweite Teil deutlich schlechter als der erste?

Wo dieser keine Zeit verschwendete, nimmt jener sich zu viel davon bei jeder Gelegenheit, unpassende darunter. Man wartet, dass etwas passiert. Und es passiert. Dazwischen aber passiert weniger als passieren müsste, um der Erwartung die Spannung zu bewahren. Dazwischen aber sagen die Schauspieler Tarantino-Texte auf, als wären sie von Shakespeare. Das sind sie nicht und sie sind oft auch für Tarantinos Verhältnisse nicht besonders gut. Die Ausnahme ist der Superman-Monolog am Ende. Aber noch hier läuft der Witz der gewundenen Ausdrucksweisen gelegentlich ins Leere, oder ins Verschmockte.

Die Musik. Das erste Mal verlässt sich Tarantino zu großen Teilen auf einen Original-Score, geschrieben haben ihn sein Freund und Kollege Robert Rodriguez und The RZA vom Wu-Tang-Clan. Nur gelegentlich Songs, die bei Tarantino sonst den Szenen den Kick geben, in das Miteinander von Ton und Bild, von Szene und Untermalung eine Reibungsfläche einfügen, aus der die Einstellungen oft ganz unmittelbar Energie beziehen. Hier weist die Musik, als nach den Bildern entstandene, in deren Richtung. Der Western-Bolero zur Befreiung aus dem Grab von Paula Schultz ist nicht schlecht, aber er gibt keinen Adrenalinschub übers Unterstreichen hinaus. Vielleicht ist das Tarantinos größte Kunst gewesen: der Remix der Gefühle über gewagte, als perfekte erst im Moment der Kombination begreifbare Zusammenfügungen von Song und Stillstellung der Narration. Die große, Unbekanntes aus Bekanntem schaffende Remix-Kunst Tarantinos also im Kleinen, bei deren Ausfall auch die große leidet.

Der narrativen Verflechtungen sind wenige. Aus dem geschaufelten Grab eine Rückblende ins Shaolin-Genre. Ausführlich erzählt Bill seine Geschichte fast ohne Pointe. Ausführlich bebildert der Film die Ausbildung der Braut und auch hier bleibt die Pointe aus, die Episode bleibt Episode, aus der Hand geschüttelt, die das Holz zertrümmern wird, eine Hommage, gewiss, auch im verwaschenen Farbbild, aber zusätzliche Ebenen, raffinierte Verwirrungen fügt sie nicht hinzu. Ansonsten bleibt die Chronologie weitgehend gewahrt, die Knoten, die der erste Teil so lustvoll schürzte, werden nun eher umständlich gelöst (und tatsächlich gelöst eher als durchschlagen).

Bill hat nicht recht, leider. Die Braut ist kein natural born killer, sie ist eine natural born mother und das ist, auch wenn sie dem Kind den Vater nimmt zur Vollendung ihrer Rache, eine Infusion, die das Genre nun wirklich nicht gebraucht hat. Der erste Teil war da weiter in der Suspension. Das Schlachtfest endet mit einer Feier von Familienwerten, einer Feier der Mutterschaft.

Kill Bill, 2. Teil ist kein schlechter Film, aber nach dem grandiosen Beginn eine gelinde Enttäuschung.

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