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Die Leichtigkeit des Folk-Pop
Christof Herrmann über Reveal, die neue Platte von
R.E.M.
"Trotz der von R.E.M. beschworenen Rückbesinnung auf die Musik
ihrer Anfangstage, gibt es keinen verschrobenen Garagensound wie auf ihrem
83er Debüt Murmur zu hören. Auch der vielgerühmte "Wall
of sound", den R.E.M. Mitte der 80er Jahre neben den unvergessenen
Pixies und Hüsker Dü geprägt haben (etwa auf
Life's Rich Pageant von 1986), gehört endgültig der
Vergangenheit an. Vielmehr scheinen Stipe, Buck und Mills wieder reichlich
das amerikanische Triumvirat Beach Boys, Big Star und
Byrds gehört zu haben. Reveal ist schlichtweg fröhlicher
Gitarrenpop, den sich die drei Freunde aus Athens/Georgia nach all den
Turbulenzen der 90er Jahre von der Seele spielen. Bassist Mike Mills bezeichnet
das neue Werk treffend als ein Album, das man "gut anhören kann, wenn
man im Cabrio fährt"."
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Unspektakuläre Reunion
The Go-Betweens: The Friends of Rachel Worth
Seit ein paar Jahren haben die beiden dann ganz gelegentlich wieder
zusammen gespielt und jetzt also eine neue gemeinsame Platte gemacht. Begleiten
lässt man sich nicht von der Urbesetzung, sondern von Mitgliedern von
Sleater Kinney. Schick. Die Musik klingt vertraut, fast wie früher,
und ob das, unter dem Blickwinkel kunstrichterlicher Ewigkeit, sein darf,
weiß ich nicht. Ist aber auch völlig egal, ist Pop, funktioniert,
klingt gut und manchmal wunderschön. Der Zucker, der "16 Lovers Lane"
zum mehrmaligen Hören untauglich machte, ist verschwunden: geblieben
sind die lakonischen, rauh-melodischen Strukturen von dazumal, ein bisschen
subtiler und das heißt auch weniger schwungvoll vielleicht.
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