Erste Bewegung: Ankunft. Eyvind landet in der Zivilisation. Ein
Bauernhof, ein Job, die Besitzerin, der er gefällt. Liebe kommt ins
Spiel. Mit der Liebe auch die Eifersucht des Bürgermeisters, der Halla
für sich will. Zweite Bewegung: Die Vorgeschichte holt Eyvind ein, das
Gerücht (es ist freilich die Wahrheit), das ihn, den unbescholtenen
Bürger zum bescholtenen macht. Die Gemeinschaft, zuvor schon durchzogen
von Verdacht und Missgunst, stößt ihn aus. Die dritte Bewegung,
nur konsequent, ist die Flucht. Mit Halla. Zuvor war er verstoßen als
Einsamer, nun ist die Gründung der Kernfamilie möglich, jenseits
der Gesetze, die die Gemeinschaft konstituieren, auch darüber, dass
sie ihr Grenzen setzen.
In der Einsamkeit der Berge - die Stimmungen wechseln mit den
unterschiedlichen Einfärbungen der Bilder - ersteht aus der Natur und
gegen sie eine neue Gemeinschaft: ein Kind wird geboren, ein neuer Alltag
stellt sich ein, die Frau wäscht, der Mann jagt. Mit dem Dritten, auch
er verstoßen hinauf in die Berge (eine ganz stringent symbolische
Topografie entwirft der Film), mit dem Dritten kehrt der Unfrieden ein. Die
Eifersucht und fast der Mord. Dieses Mini-Drama freilich ist nur Zwischenspiel.
Die Gesellschaft, die lange Zeit auch für den Betrachter nicht im Bild
war, ist nun aggressiv geworden, will auch das noch ausrotten, was sie aus
sich ausgeschlossen hat. Dieser Wunsch wird hier wuchtige Tragödie,
die Mutter muss ihr Kind töten, um es zu retten.
Danach ein drittes Stadium, Mann und Frau allein, noch weiter
davongetrieben hinauf in die Berge, in Eis und Schnee machen sie sich, am
Ende von Hunger und Frost zermürbt, bittere Vorwürfe. Der Zerfall,
Sjöström kennt keine Gnade, der Wind pfeift zuletzt fast hörbar
sogar im Stummfilm. Es bleibt dann nur ein Schlussbild grimmiger Hoffnung
auf Liebe im Tod. Am Ende der Welt, in Schnee und Eis als Sinnbild totaler
und tödlicher Exklusion aus der Gesellschaft.
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