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Tobe Hooper: The Texas
Chainsaw Massacre (USA
1974)
Kritik von Ekkehard Knörer |
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Ein Film wie ein Schlag auf den Kopf (oder Schläge), aber
nicht wie Verspeistwerden. Denn man sieht zu. Identifiziert man sich? Mit
den Opfern? Welche Affekte gehen einem so durch den Körper, wenn man
sieht, was man sieht. Die Schläge auf den Kopf, die Kettensäge,
Menschenfleisch als Wurst. Oder schon der Beginn: Der Irre, der sich ins
eigene Fleisch schneidet. Schneidet er ins Fleisch des Betrachters? Sitzen
wir in diesem Auto und wenn ja: auf welcher Seite? Was fangen wir mit dem
allen an, was bietet uns der Film? Keine Identifikation, keinen Spaß
an der Schlachtung, den gewiss nicht. Spannung, aber in Stauchung und Streckung
mit beträchtlichem dramaturgischem Ungeschick, das einem zu denken geben
sollte. Denn die Kamera bleibt auf Distanz. Beim Schlag auf dem Kopf. Es
gibt keinen Aufbau dieser Szenen. Tür auf, Leatherface tritt auf,
schlägt, schlachtet, fertig. Das die Stauchung. Oder später. Die
Jagd im Dunkeln durch das Haus, die Landschaft: Der schiere Terror, dem nichts
dazwischenkommt. Nicht einmal Identifikation. Man leidet nicht mit dem Opfer,
man steht auf keiner Seite, das Bild des Terrors nimmt einen direkteren Weg.
Lässt der sich beschreiben? Der Lärm der Kettensäge, die
Nüchternheit der Verfolgung, das Dilettantische auch. Ein
Zurückbleiben des schnelleren Verfolgers, dem alle realistische
Plausibilität fehlt. Der Film, der auf dieser traumhaften Langsamkeit
beharrt, will dich quälen. Keine Frage. Der Terror liegt gerade in der
Dramaturgieverweigerung. Hier wird sich nicht wohlig gegruselt. Hier gibt
es Terror, sonst nichts. Die Figuren müssen dich nicht interessieren,
sie sind nur Terrorfutter, reduziert auf schiere Darstellungsnotwendigkeiten.
Oder Leatherface und seine Familie: Wir wissen nichts, wir wollen nichts
wissen. Nur das Töten, dieses unbegründete Töten, diese Lust
von Nirgendwo, die viel schlimmer ist als eine Bestialität mit Grund.
Hier: Grundlosigkeit rundum. Schnitt ins Fleisch. Die Kettensäge.
Verfolgung. Jagd. Schreie. Lärm. Das Mahl. Die Rettung. Erleichterung,
Erlösung? Ach was.
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