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Die Schwierigkeit bei der Sorte Film, zu der Being
John Malkovich gehört, ist es nicht, genügend verrückte
Einfälle zu haben. Die Schwierigkeit ist vielmehr, sie unters Dach einer
schlüssigen Struktur zu bringen. Die kann narrativ sein, wie hier, oder
durch gekonnte Rhythmisierung von Rezitativ und Arie, d.h. Pointe und Aufbau,
erzielt sein. Wo sie fehlt, bleibt alles
beliebig.
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Der Weg des Narrativen, den Being
John Malkovich wählt, hat seine eigenen Probleme, mit denen der Film
mal besser, mal schlechter zu Rande kommt. Die Ausgangsidee: einen Weg ins
Innere (des Kopfes) von John Malkovich zu eröffnen, ist viel versprechend
und Drehbuchautor Charlie Kaufman findet seine beste Pointe im Moment ihrer
konsequentesten Steigerung, wenn Malkovich selbst sich ins Innere Malkovichs
begibt. Problematischer sind seine Versuche, das Surreale im Realen zu erden.
Die Idee, den Haushalt John Cusacks bereits selbst zum schrillen Bestiarium
zu machen, führt zu viel unmotivierter und nur mäßig komischer
Bizarrerie, liefert jedoch immerhin mit der ersten Affen-Psychoanalyse der
Filmgeschichte einen der besten
Gags.
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Vor allem aber dauert es zu lange, bis der Film zu seiner
eigentlichen Geschichte kommt. Ungelenk werden die Figuren, die Settings
nicht nebenbei entwickelt, sondern in einem arg pointenlosen Verlauf, der
langatmig erzählt und zudem, überraschend für das
Spielfilm-Debüt eines Video-Regisseurs, bieder bebildert ist. Man versteht
die Absicht, dem Irrwitz der Ereignisse eine gewisse Bodenständigkeit
der Erzählweise, der Figurenentwicklung und der Bildersprache
entgegenzusetzen. Spätestens aber, wenn Being John Malkovich dann zu
ganz unvorbereiteten Sprüngen und Wechseln im Ton, im Focus, im Tempo,
auch im Grade des Surrealen findet, gewinnt man den Eindruck, dass das von
Beginn an möglich gewesen wäre. Es gelingt dem Film, vom Absurden
ins Absurdere zu fallen, von Gender-Crossing zu Bewusstseinsphilosophie,
von Affentrauma zu Narzissmus, als wäre das ein Leichtes. Ohne seine
eigenen Regeln zu brechen (und damit allzu beliebig zu werden), erweist sich
der Film, hat er das Portal ins Innere John Malkovichs erst einmal
durchschritten, selbst als Tor zu manch Überraschendem, Amüsanten,
Unerwarteten.
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