Jez Butterworth: Birthday Girl (GB/USA 2001)

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Jez Butterworth: Birthday Girl (GB/USA 2001)

Großbritannien / USA 2001 - Regie: Jez Butterworth - Darsteller: Nicole Kidman, Ben Chaplin, Mathieu Kassovitz, Vincent Cassel, Kate Evans, Stephen Mangan, Xander Armstrong, Sally Phillips, Jo McInnes, Ben Miller, Jonathan Aris - Länge: 93 min.

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Jez Butterworth: Birthday Girl (GB/USA 2001)
Kritik von Ulrike Mattern

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Die gekaufte Braut

Multikulturelles Allerlei: In der Low-Budget-Komödie „Birthday Girl“ bilden zwei französische Schauspieler und ein australischer Filmstar, Nicole Kidman, ein russisches Gangster-Trio, das einen englischen Junggesellen aufs Kreuz legt.

Banker bucht Braut: John Buckingham (Ben Chaplin) bestellt auf der Internetseite „From Russia with Love“ eine Frau aus Moskau ins kleinbürgerliche St. Albans, einem Londoner Vorort. Kommunikation geht dem biederen Bankangestellten über alles. Die gekaufte Braut, die er am Flughafen abholt, entspricht überhaupt nicht seiner Vorstellung. Nadia (Nicole Kidman) sieht schlampig aus, raucht Kette und beherrscht kein Wort Englisch. Der enttäuschte John will sie auf der Stelle loswerden. Reklamationen bei der Internet-Agentur bleiben fruchtlos. Nadia spürt seinen Verdruss und entgeht der Abschiebung durch die Aufdeckung eines Geheimnisses: John steht auf Fessel-Sex. Den liefert die attraktive Russin von nun an frei Haus.

Zuerst läuft die Komödie wie geschmiert. Ben Chaplin („Mord nach Plan“) erobert die Sympathien des Zuschauers als einsamer Junggeselle, der nicht weiß, wo’s langgeht und die Wunschvorstellung von seiner Traumfrau in die Kamera spricht. Nicole Kidman („Moulin Rouge“) wirft naive Blicke aus dick mit Kajal geschwärzten Augen und kokettiert mit ihrer Rolle als strickender Vamp.

Nach zehn Minuten wechselt Regisseur Jez Butterworth („Mojo“) von der Love Story ins Gangstermilieu: Mathieu Kassovitz („Amen“) und Vincent Cassel („Pakt der Wölfe“) als angebliche russische Cousins Yuri und Alexei, die Nadia an ihrem Geburtstag bei John besuchen, lassen die ironische Atmosphäre kippen. Was tun die drei Russen bei ihrem Wiedersehen? Sie umarmen sich mit großem Hallo, stoßen mit Wodka an und spielen russische Lieder auf der Gitarre. Als Vorlage für diese Karikaturen diente eine Mischung aus „Doktor Schiwago“ und schablonenhaften Ansichten über die kriminelle Energie von Russen. Einziger Unterhaltungsfaktor bleibt der Tatbestand, dass zwei französische Schauspieler und ein australischer Filmstar ausgedehnt auf Russisch miteinander parlieren.

John, der sich in Nadia verliebt hat, beobachtet die Familienzusammenführung mit Misstrauen. Als Alexei Nadia bedroht, setzt John alles aufs Spiel. Ein Bankraub, ein Betrug, eine betrogene Betrügerin, die mit ihrem naiven Ex-Liebhaber vor der Polizei und den Ach-so-bösen Russen flieht, überfrachten den Film im letzten Drittel. Ein multikulturelles Allerlei, das sich - trotz des unterhaltsamen Einstiegs - mit seinen krassen Klischees selbst aufs Kreuz legt.

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