Scherpunkt Asien: Patrick Leung: Der Koch und die Killerin (Beyond Hypothermia, 1996)

.

Jump Cut Filmkritik
__________________
Magazin für Film & Kritik:
Rezensionen und News.

Impressum

 

 


.

Der Koch und die Killerin

Regie: Patrick Leung

Erhältlich bei Adrenafilm!

Videos bei Amazon
Videos & DVDs bei Amazon

Schwesterseiten

Auteur.de - Lexikon der Regisseure
Comix-Corner - die Comic-Website
Crime-Corner - die Krimi-Website
Literatur-Corner - die Seite für Literaturkritik
SciFi-Corner - die Science-Fiction- Website

Theater-Corner - die Theater-Seite
.

Archiv

Filmkritik
Filmbuchkritik
Filmklassiker
Alle alten Kritiken in der Übersicht
.

Interaktiv

Forum
Diskutieren Sie über Filme und/oder unsere Kritiken!

Mail
Was immer Ihnen an uns passt oder nicht passt.

 

.

 

Patrick Leung: Der Koch und die Killerin (Beyond Hypothermia, 1996)
Kritik von Ekkehard Knörer

[Image]

zum Asien-Schwerpunkt

Eine Welt der Kälte und der Wärme treffen aufeinander: die Killerin mit der Originaltitel gebenden Körpertemperatur von 32 Grad verliebt sich in den zum Nudelkoch gewandelten einstigen Triadengangster. Und die Killerin, von Kindheit an zum Töten erzogen, findet in der Liebe, was sie nicht kannte: sich selbst, eine Identität als Subjekt. Eingeführt wird sie bei einem Mordauftrag in einem Kühllager, ein Blick durchs Fernrohr des Gewehrs, über die Straße weg, auf das Opfer, das in Licht und Leben und Wärme feiert. Dem routinierten, professionellen Blick folgt ein anderer, ein Blick auf Abwegen, auch durch ein Fernglas: auf die ihrer Wohnung gegenüber liegende Straßenküche, den Koch, sie bestellt sich Nudeln und verschwindet. Hübscher Geist, sagt der Koch, als sie weg ist, aber sie wird sich zunehmend materialisieren.

Weder eine private Identität noch ein Privatleben soll sie haben. Keine Erinnerungen, keinen Namen, nur den Bezug auf einen übermächtigen Vater, der hier eine Frauengestalt ist, ein drohender, strafender, Aufträge vermittelnder Vater als Frau, die im Moment der Ablösung der Tochter zudringlich wird. Der Charakter der Killerin ist mit äußerster Konsequenz gezeichnet: nur eine Sekunde zögert sie, bevor sie in restloser Erfüllung eines Auftrags ein kleines Mädchen mit dem Rest der Familie auslöscht. Bei einem anderen Auftrag zieht sie sich, im Leibwächter des Opfers, einen Feind zu, der nicht locker lassen wird, der sein Leben der Rache weiht. Dieser Zweikampf wird zum weiteren Schauplatz dieses Films, zum Ort gewaltiger und tumultuöser Actionszenen, die stets nicht Duell sind, sondern Jagd der Meute auf die Killerin. Und doch liegt auch in diesem leidenschaftlichen Hass ein Moment der Anerkennung, das zur Subjektwerdung der Killerin beiträgt.

Patrick Leung setzt auch in seinen Bildern auf den leitmotivischen Kontrast von Kälte und Wärme, den er bereits ganz am Anfang in der in einen Eisblock hineinschmelzenden Patronenhülse emblematisch eingefangen hat. Das Hongkong des Films ist regnerisch und neblig, eine Bladerunner-Welt, in die die Sonne nicht dringt und nur in den Begegnungen zwischen dem Koch und der Killerin gibt es warmes, aber künstliches Licht. Es kommt jedoch, wie es nicht anders sein kann, zur Kontamination der beiden Welten: der kalten des professionellen Tötens und der warmen Küche mit dem etwas geschwätzigen, aber warmherzigen Koch, dem ihre Identitätsfiktionen als Anhaltspunkt für die Liebe genügen. Die Killerin tötet privat und im Showdown steht der Koch auf ihrer Seite. Am Schluss werden sie zueinander gefunden haben, Patrick Leung findet ein herzzereißend bitteres Bild dafür.

zur Jump Cut Startseite

.

Suche


powered by crawl-it
.

Newsletter

Anmelden zum Jump Cut Newsletter mit wöchentlichen News und Updates

Powered by KBX7

.

Jump Cut Partner

DVDs & Videos
Suchbegriffe:



In Partnerschaft mit Amazon.de

.

Jump Cut Partner

www.BlackStar.co.uk - The UK's Biggest Video Store
.

Internet Movie Database


Filmtitel Person
Powered by www.IMDb.com