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Der Krieger und die Kaiserin
D 2000
Regie: Tom Tykwer
Mit Franka Potente, Benno Fürmann, Joachim
Krol
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PLOT
Das Schicksal führt Bodo und Sissi unter
einem Laster zusammen und durch Sissis hartnäckige Insistenz finden
die beiden einen Banküberfall, einen Mordversuch und einen Todesfall
später auch zueinander.
KRITIK
Tom Tykwer spielt gerne Schicksal, spielt mit seinen Figuren, als
hingen sie an den Fäden einer Vorsehung. Es sind aber nur die Fäden
der Geschichten, die Tykwer sich ausdenkt und die wiederum sind meist, auf
jeden Fall aber im neuen Film, Der Krieger und die Kaiserin, reichlich
bescheuert. Es geht, in Lola bereits, hier wieder, um einen Punkt, an dem
es mit der Kontingenz des langweiligen Alltags ein Ende hat, an dem
zusammentrifft, was - nach Ratschluss der Sterne oder Tykwers -
zusammengehört, an dem die Weichen gestellt werden, für etwas
Großes und Einmaliges, gegen das der Trotz auch eines Kriegers nichts
vermag, und dieses Große und Einmalige ist, wen wundert's, die
Liebe.
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Der Krieger und die Kaiserin führt Sissi, das somnambule Wesen
aus der Pflegabteilung der Psychiatrie unter einem Laster mit Bodo, dem
traumageschüttelten Ex-Bundeswehrler zusammen, der ihr rasch in die
Luftröhre schneidet, aus der, man ahnt es, Herzblut sprudelt und so
das Leben rettet. Danach ist er erst einmal nicht mehr gesehen und Sissi,
das ist mal wieder eine dieser Männerphantasien, lässt nicht locker,
bis sie Bodo von seiner in Wiederholung gefangenen, zur Durcharbeitung
unfähigen Trauer um die in die Luft geflogene Ehefrau erlöst und
für sich gewonnen hat.
Unbestritten ist, dass Tykwer ein befähigter Regisseur sein kann.
Bisweilen lässt er die Kamera zwar arg selbstverliebt durch die Luft
und um seine Personen kreiseln, aber in den (hier eher seltenen) abrupten
Tempowechseln, im nicht kommentierenden, eher nur liebenden Kamerablick auf
die Figuren gibt es nicht nur so etwas wie eine Tykwer-Handschrift, sondern,
unterstützt von der den Bildern hauteng anliegenden Musik, auch etwas
wie einen Sog, der in diesen Filmen entsteht. Enstehen könnte wenigstens,
käme einem die schrecklich bemühte und bedeutungsschwangere Geschichte
des Autors Tykwer nicht immer Verstand und Sinne beleidigend dazwischen.
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Nichts gegen den Verzicht auf differenzierende Psychologie,
nichts dagegen, die Charakterentwürfe zu akzeptieren wie sie sind,
flächig und in ihren einzelnen Handlungen weitgehend unerklärt
- das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite aber kommt es dann grob und
plakativ: Bodo ist durch sein Trauma fast restlos erklärt, aber diese
Prägung bleibt reine Setzung, da man sonst buchstäblich nichts
von ihm weiß. Auch Sissi bekommt irgendwann eine Vorgeschichte, auf
die man gerne verzichtet und die es auch nicht gebraucht hätte. Angereichert
wird die Geschichte mit diversen Nebenfiguren, die sie weder voranbringen
noch tragen noch sinnvoll ergänzen, eher scheint es so, als habe Tykwer
da eben noch eine Idee gehabt oder etwas unterbringen wollen. So etwas ist
aber immer das Zeichen dafür, dass einer so recht und eigentlich nichts
zu erzählen hat. Also setzt man zeit- und raumlose Konstrukte auf zwei
Beine, erfindet ihnen ein Schicksal aus postulierten Gefühlen und raunender
Vorsehung - und heraus kommt ein lebloser Wechselbalg, zu guten Teilen aber
Erbe jener Sorte von deutschem Autorenfilm, die wir wirklich nicht mehr sehen
wollten.
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