Callie Khouri: Die Geheimnisse der YaYa-Schwestern (Callie Khouri, USA 2001)

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Callie Khouri: Die Geheimnisse der YaYa-Schwestern (Callie Khouri, USA 2001)
Kritik von Ulrike Mattern

 

„Ich mach mir ein Gefühl“: Ein Sandra-Bullock-Film ist ein Sandra-Bullock-Film

Die Schauspielerin Sandra Bullock machte sich als Action-Heldin in „Speed“ und als Romantikerin in „Während du schliefst“ einen Namen. Jüngst als Polizistin in „Mord nach Plan“ in den Kinos, startet diese Woche ihr neuester Film: „Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya Schwestern“.

1937. Eine schwüle Sommernacht in Louisiana, Amerikas Süden. Vier kleine Mädchen klettern heimlich aus ihren Zimmern und treffen sich auf einer Wiese. Im Mondlicht schwören sie sich ewige Treue und besiegeln den Pakt mit einigen Blutstropfen. Über 60 Jahre hält das Bündnis der Ya-Ya Schwestern, wie sich die inzwischen zu alten Damen gereiften Freundinnen nennen. Eine von ihnen, Vivi (Ellen Burstyn), hat seit Jahren Probleme mit ihrer Tochter Sidda Lee (Sandra Bullock). Sidda lebt mit ihrem Freund in New York und schreibt Theaterstücke. Bei einem Interview deutet sie an, dass ihre schreckliche Kindheit Inspirationsquelle war. Vivi gerät über den Artikel in Rage. Es kommt zum Bruch zwischen Mutter und Tochter. Die Ya-Ya Schwestern vermitteln und bringen Sidda in ihre Heimat zurück, um sie in das Geheimnis ihres Pakts und das Leben ihrer Mutter einzuweihen.

„Sidda weiß von nichts“, stellen die drei Freundinnen fest, und das, was diese von ihnen erfährt, ist das Zelluloid nicht wert, auf dem es in fast zwei Stunden ausgebreitet wird. In Rückblicken erzählen die Ya-Yas von ihrem Leben im Süden der USA, von Rassismus und Krieg, Liebesglück und -Leid, Gartenpartys und Alkoholexzessen. Der Fundus ihrer „göttlichen Geheimnisse“ wird mit weich gezeichneten Szenen aus der Vergangenheit bebildert, die mit wachsender Tragik im Erzählfluss an Kontur gewinnen. Dabei erinnern Ausstattung und Lokalkolorit an Scarlett O’Hara in dem Südstaaten-Epos „Vom Winde verweht“.

Verantwortlich für Regie und Drehbuch ist eine Frau, von der man mehr erwartet hätte: Callie Khouri gewann einen Oscar für ihr Drehbuchdebüt zu dem Film „Thelma und Louise“. In ihrem ersten Spielfilm zieht sich die Handlung von Ende der 30er- bis Anfang der 90er-Jahre. Eine illustre Schar an Schauspielerinnen - zum Beispiel die charismatische Ashley Judd als junge Vivi - übernimmt die Rollen der Ya-Ya Schwestern in ihren Lebensphasen. Exzellente Darstellerinnen wie Fionnula Flanagan („The Others“), Shirley Knight („Angel Eyes“) und Maggie Smith („Gosford Park“) können aber gegen ein Drehbuch, das ihnen Klischees der aufmüpfigen jungen und verschrobenen alten Damen auferlegt, wenig ausrichten. Der Soundtrack legt sich wie Sahnebaiser über viele Szenen, rührt selbst hart gesottenen Seelen zu Tränen. Ärgerlich, weil die zähe Handlung selten den künstlich geschürten Emotionen entspricht.

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