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Die Legende von Bagger Vance
USA 2000
Regie: Robert Redford
Mit Will Smith, Matt Damon, Morgan Freeman, Jack Lemmon
Der
Klassiker:
Die Adresse für Filme und Bücher! |
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KRITIK
Der Golfplatz als Mittelpunkt des Universums. Ein mystischer Ort.
Menschen, die ernst in die Ferne blicken, um eins zu werden mit der Fahne
und dem Feld. Menschen, die entrückt mit dem Schläger pendeln,
um den einzig wahren Schwung tief in sich drin zu finden. Möge die Macht
mit ihnen sein. Und mit dem Zuschauer.
Denn Regisseur Robert Redford überhöht seine "Legende von
Bagger Vance" so hemmungslos, dass er sich fast am Himmel den Kopf
stößt. So viel selbstverliebte Ernsthaftigkeit tut weh, besonders
wenn es eigentlich nur um Golf geht. Und nur darum geht es. Nur auf dem
Grün zelebriert Redford elegisch die großen Gefühle, nur
dort interessiert ihn das Geschehen. Den kümmerlichen Rest allen
Leinwand-Lebens lässt er als bloßen Schatten vorbeihuschen. Tod,
Liebe, vergangene Wunden: Alles verblasst vor dem Hintergrund des
göttlichen Sports.
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Das ehemalige Golf-Wunderkind Rannulph Junuh (Matt Damon) überwindet
sein Kriegstrauma in zwei Minuten, sein Alkoholproblem ist mit einer Dusche
und einer Rasur über Nacht erledigt. Jedoch um seinen Schlägerschwung
wiederzufinden, braucht Junuh den ganzen Rest des Films. Was tut man nicht
alles, wenn die Heimat, die große Liebe und der Südstaatler-Stolz
rufen.
Denn Junuhs Ex-Geliebte Adele Invergordon (Charlize Theron) hat in
beider Heimatort Savannah, Georgia, ein großes Golfturnier organisiert.
Junuh soll als Lokalmatador dabei sein und gegen die Großen antreten.
Auch Adele hat ihr Kreuz zu tragen: Vor dem Turnier nimmt ihr Vater sich
das Leben. "Den Schuss hörte man in ganz Savannah", erfahren wir erstaunt.
Im Saal kommt er nämlich kaum an, das tragische Ereignis verpufft.
Dafür lässt Redford Adele theatralisch im Angesicht der untergehenden
Sonne in Ohnmacht fallen. So platt kann man Trauer inszenieren.
Hauptsache, auf dem Golfplatz stimmt alles. Dafür sorgt die
Titelfigur Bagger Vance (Will Smith), ein mysteriöser Caddy mit guten
Kontakten zum lieben Gott. Er hilft Junuh mit himmlischer Weisheit bei der
Suche nach seinem authentischen Schwung und seinem wahren Ich. Das zieht
sich über zwei Stunden und 72 Löcher.
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Doch selbst auf dem göttlichen Grün schlägt Redford
keinen neuen Weg ein: Das Auf und Ab auf der Ergebnistafel, der Kampf um
die Führung inklusive Aufholjagd, Patzer und Triumphe, die kleinen Tricks
und großen Intrigen sind Sportfilm-Standards, 100 Mal gesehen und so
spannend wie zwölf Stunden Golf im Sportfernsehen.
Natürlich ist "Die Legende von Bagger Vance" dank der routinierten
Hand von Scorsese-Kameramann Michael Ballhaus gefälliger fotografiert
als eine dröge Sport-Reportage. Doch der Golfplatz glitzert, glänzt
und leuchtet ein wenig zu schwärmerisch - getragene
Südstaaten-Romantik und peinliche Golf-Poesie, bis man lustlos auf dem
letzten Loch pfeift.
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