McG: Drei Engel für Charlie (USA 2000)
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Drei Engel für Charlie

USA 2000
Regie: McG
Mit Cameron Diaz, Drew Barrymore, Lucy Alexis Liu

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Drei Engel für Charlie

Drei Engel für Charlie.

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KRITIK

Für gewöhnlich ist ja der Kinobesucher eher skeptisch was Kinoremakes von Fernsehserien angeht. Denn wie sollte schon das Original, das sich in jahrelanger Gewöhnung seinen Stammplatz im Fernsehprogramm des Zuschauers ergattert hat, übertrumpft werden können?

Nun, bestes Beispiel für ein gelungenes Remake ist das der angestaubten Fernsehserie „Charlie’s Angels“. Regisseur McG (Joseph Mc Ginty Nichol) hat die Kultserie von Aaron Spelling, die ab 1976 auf ABC lief, neu aufgepeppt und angesichts der Vorlage ist das Ergebnis durchaus sehenswert.

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Die Geschichte von den drei smarten Detektivinnen, die für den „unsichtbaren“ Millionär Charlie Townsend arbeiten, und gemeinsam mit dem eunuchengleichen Bosley gegen die Unterwelt zu Felde ziehen, findet - ganz zeitgemäss - diesmal in der Computerindustrie statt. Auftrag der Angels ist es, das gekidnappte Software Genie Eric Knox (Sam Rockwell) samt dessen brisanter Software von dem angeblichen Dieb Corwin (Tim Curry) zurückzuergattern. Doch hinter der Entführung steckt ein unerwartetes Komplott, das die Angels, Natalie, Dylan und Alex (Cameron Diaz, Drew Barrymore, Lucy Liu), Bosley (Bill Murray) und sogar Charlie (Stimme von John Forsythe) in arge Bedrängnis bringt.

Das Remake stattet seine antiquierte Vorlage nicht nur mit Tricktechnik, sondern auch noch mit viel Selbstironie und Humor aus. So gleichen die Angels einem weiblichen James Bond Trio, das sich selbst nicht immer ganz ernst nehmen kann. Der  Film spielt einerseits mit der Reduktion der drei Engel auf  Sexobjekte, was schon seinerzeit ein bedenklicher Zug der Serie war (schliesslich werden die Powerfrauen durch die unsichtbare männliche Autorität Charlies gelenkt). Andererseits wird die High-Tech, durch die der Film seine Rasanz erhält, gleichzeitig auch wieder in sich karikiert. Da muss Camerion Diaz, während sie ihren Chef befreit, schnell noch mit ihrem Liebsten übers Handy telefonieren, da sind in jeder Szene die Reissverschlüsse der Angels bis zum Bauchnabel offen

Letzteres verwundert wenig, denn schon der überraschende Erfolg der Serie war seinerzeit weniger auf die mitreissende Story als auf die drei smarten Damen (seinerzeit noch Kate Jackson, Jaclyn Smith und Farrah Fawcett) zurückzuführen, die mit viel Sexappeal das Böse besiegten und auf diese Weise zum Serienhit der 70er wurden (und schon damals wurden nicht immer BHs getragen...). Imselbstreflexiven Spiel mit dem eigenen Image verkörpern die Angels jeweils einen eigenen Stereotyp, der sich zwischen Sexobjekt, Girlie und Powerwoman bewegt.
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Da ist die in schwarzes Leder gekleidete toughe Lucy Liu, die rothaarige freakige Drew Barrymore, und natürlich die breit lächelnde Cameron Diaz, welche das typisch amerikanische Mädel verkörpert. In jeder Szene wird mit diesen Stereotypen neu gespielt, sind die Angels in neuem Outfit zu sehen, so dass unzählige Modemagazine gefüllt werden könnten - und wohl auch sollen.

Das macht aber nichts, denn bereits die Serie erreichte die Hälfte ihrer Einschaltquoten durch das weibliche Publikum, welches sich vom kalifornischen Life-Style und Fashionkult der Angels angezogen fühlte. Nur sind die neuen Angels etwas jünger geraten als die alten, welche nicht nur hübsch sondern auch noch erwachsen waren, wohingegen Cameron Diaz & Co eher einer Gruppe abenteuerlustiger Studentinnen ähneln.

Trotz aller Jugend sind die drei natürlich bestens bekannt mit der Kunst der Selbstverteidigung, welche sich heutzutage ungleich flotter als in der grauen Serienvorzeit auf die Leinwand bringen lässt. An Action lässt der Film denn auch nur wenig zu wünschen übrig, überzeugt mit vielen poppigen animatorischen Tricks zu Wasser, Land und Luft sowie durch gelungene Effekte a la Matrix.

Jene sind - nicht zu vergessen - mit einem fetzigen Soundtrack von Prodigy & Co untermalt. Ein Remake der Serie konnte nur in dieser Mischung von Action, Style und Humor und allem voran mit viel Selbstironie wieder auf die Leinwand gebracht werden. „Charlie‘s Angels“ nimmt sich selbst nicht ernst und gerade das ist es, was den Film zu einem amüsanten Erlebnis macht. Und mehr kann man angesichts der Vorlage eigentlich auch nicht erwarten.

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