McG: Drei Engel für Charlie: Volle Power  (USA 2003)

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McG: Drei Engel für Charlie: Volle Power  (USA 2003)
Kritik v
on Ulrike Mattern

Schüttle dein Haar

Das oberste Gebot der Frauenzeitschriften heißt: Sei schlank, schön und schick. Ihr modernes Abziehbild bilden die „Drei Engel für Charlie - Volle Power“. Im zweiten Teil des Films kämpfen Drew Barrymore, Lucy Liu und Cameron Diaz ab Donnerstag wieder im Auftrag von Charlie, der körperlosen Stimme aus dem Lautsprecher.

„Schüttle deine verdammten Haare“, hieß es vor drei Jahren erstmalig, als die rauflustigen Engel auf die Leinwand sprangen und mit ihren akrobatischen Kunststücken an der Kinokasse Rekordsummen einspielten. Wie ihre Vorgängerinnen aus der amerikanischen Fernsehserie der 70er schlugen die wetterfest geföhnten Detektivinnen des 21. Jahrhunderts ungezählte Bösewichte in die Flucht.

Mit gezieltem Kinnhaken, Raum greifendem Flic-Flac oder couragiertem Drahtseilakt in ausweglosen Situationen malträtierten das autonome Hippie-Mädchen Dylan (Drew Barrymore), die Muffins backende Streberin Alex (Lucy Liu) und der naive Sonnenschein Natalie (Cameron Diaz) die Männer dieser Welt. Ahnungslose Lebensabschnittsgefährten (Matt LeBlanc, Luke Wilson) bekamen wegen Missinterpretation von Sanftheit ihr Fett ab.

Weibliche Action-Darstellerinnen sind seit den „Alien“-Filmen mit ihrer androgynen Heldin Sigourney Weaver, der Polizistin Jamie Lee Curtis in „Blue Steel“ und der intellektuell ambitionierten, aber hauptsächlich lecker proportionierten Angelina Jolie als „Lara Croft“ en vogue. In der um einige verwegene Stunts mit den inzwischen obligatorischen Martial-Art-Elementen angereicherten neuen Folge der „Drei Engel für Charlie“ dient die sinnfreie Handlung wieder lediglich als humoriges Vehikel für permanente Action sowie Orts- und Klamottenwechsel.

In diesem Fall steht die nationale Sicherheit auf dem Spiel. Zwei silberne Ringe, auf denen die Daten eines Zeugenschutzprogramms gespeichert sind, wurden gestohlen. Hinter dem Raub der Schmuckstücke steckt ein (Rache-) Engel, der dem Mann, dessen Stimme - Ex-„Denver Clan“-Boss John Forsythe - aus dem Lautsprecher Aufträge erteilt, nicht zu Diensten sein wollte. Der Weg in die Selbstständigkeit führte vom Pfad der Tugend ab. Demi Moore verkörpert nach fünfjähriger Leinwandabstinenz die dunkle Seite der Madison Lee mit Präzision. Ihrem Körper, aus den Filmen „Striptease“ und „Die Akte Jane“ noch in Erinnerung, trieb die 40-Jährige jeden schlaffen Muskel aus.

Im Gegensatz zu den sich ständig auf die Schippe nehmenden drei guten Engeln, die sich vielleicht mit mehr Yoga entspannten, wirkt Demi Moores Performance des gefallenen Engels seltsam ernsthaft. Wenn sie im geöffneten, bodenlangen braunen Pelzmantel, durchscheinende Spitzenunterwäsche am Leib mit der goldfarben glänzenden riesigen Waffe vor dem flackernden Kaminfeuer spielt, qualifiziert sie sich für einen der nächsten James-Bond-Filme, bleibt unter den selbstironischen und bodenständigen Damen seltsam deplatziert.

Wie man kräftig zuhaut und dabei immer sexy rüberkommt, zeigen die drei Schauspielerinnen beim Moto-Cross, Wrestling oder auch beim Schweißen auf der Werft (einer von vielen Filmbezügen, hier eine Szene aus dem Tanzfilm „Flashdance“, wenn Jennifer Beals als Alex (!) unter den sprühenden Funken ihres Schweißgerätes die Schutzkappe lüftet und die Lockenmähne schüttelt…).

In einer wohl meinenden Annäherung könnte man diesen Barbiefilm für große Mädchen (und Jungs) aufgeschlossen interpretieren: als Verspottung des kategorischen Imperativs der bunten Illustrierten mit den eigenen Mitteln - durch einen abgrundtiefen Griff in die gut sortierte Klischeekiste. Wer diesem Ansatz nicht folgen und Frauenzeitschriften sowieso nicht gutheißen kann, wird die zweite Folge von „Drei Engel für Charlie“ aus vollem Herzen hassen.

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