Melodram im Krankenhausmilieu mit Esoterik-Touch. Der junge Arzt
Min vollbringt Wunderdinge, die seinem Vorgesetzten spanisch, weil medizinisch
unmöglich vorkommen. Auch Soo, die Frau, die ihn seit Studentenzeiten
(vergeblich) liebt und jetzt als Anästhesistin am selben Krankenhaus
arbeitet, betreibt erste Nachforschungen. Min aber verliebt sich in eine
todgeweihte Patientin, nachdem diese sich gründlich in ihn verliebt
hat. Erst folgt sie ihm auf eine geheimnisvolle Schamanensitzung, dann erkauft
sie sich mit diesem Wissen ein gemeinsames Date im Zoo.
Der Film mischt Story-Elemente, von denen man vorher nicht gedacht
hätte, dass sie so recht zueinander passen. Das kleine Problem dabei:
man ist auch hinterher nicht überzeugt. Stilistisch ist das nicht ohne
Eleganz, verzichtet auf Splatterelemente ebenso wie auf allzu krude Mystik,
beinahe lässt Regisseur Kwak Kyung-Taek die Kamera seine Figuren eher
zu geschmackvoll umschmeicheln. Abrupte Handlungssprünge, die Horrormotive
des Beginns, die auf die falsche Fährte
führen, sprechen dafür, dass er das mixtum compositum aus
Krankenhausdrama, Wunderheilung, Selbstopfer und vergeblicher Liebe narrativ
einfach nicht ganz unter einen Hut gebracht hat.
Auch die Charakterpsychologie ist, gelinde gesagt, nicht unbedingt
schlüssig; jede neue Wendung ist eher überraschende Neu-Setzung
als Entwicklung einer einmal eingeschlagenen Richtung. Abrupt und unvorbereitet
entpuppt sich etwa der Krankenhauschef als Mann mit guten Absichten, am Rande
werden Nebenfiguren kurz anskizziert (der dickliche junge Kollege Mins etwa),
das führt dann aber zu nichts weiter. Leider bleiben so auch der Schmerz,
die Gewissensqualen Mins, Rückblenden und dramatischen Konfrontationen
zum Trotz, meistenteils bloße Behauptung.
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