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El Topo
Mexiko 1971
Regie: Alexandro Jodorowsky
Mit Alexandro Jodorowsky, Alfonso Arau
Die Adresse für Filme und Bücher! |
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Versuchte man, sich vorzustellen, was
herauskäme, wenn Samuel Beckett, Salvador Dalí und Clint Eastwood
einen gemeinsamen Film drehten, dann könnte man wenigstens eine vage
Idee von Alexandro Jodorowskys El Topo bekommen. Wer allerdings, mit gutem
Grund, überzeugt ist, dass das keinesfalls zusammenpasst, der wird hier
eines besseren belehrt. Die Bibel kommt allerdings auch noch dazu, wovon
man spätestens angesichts eingeblendeter Zwischentafeln mit den den
Titeln Genesis, Propheten, Psalmen, Apokalypse Kenntnis nehmen
muss.
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Ôú°Ôú°www.blackstar.co.uk
Im zweiten Teil hat sich das Bild komplett gewandelt. El Topo zieht
nicht mehr durch die Wüste, sondern findet sich viele Jahre später
im Kreise einer Höhlengesellschaft aus Freaks und Krüppeln, die
ihn zum Propheten ihrer Befreiung erwählt haben. Der utopische Ort,
an den er sie durch einen zu grabenden Tunnel führen soll, ist ein
Westerndorf, in dem es zugeht wie in Sodom und Gomorrha, eine Utopie eigentlich
der weniger attraktiven Sorte. El Topo tritt hier mit einer Begleiterin aus
der Höhle als Pantomime auf, um sich Geld zu verdienen. Es kommt zu
einer Wiederbegegnung mit (so vermutet man wenigstens) dem nun erwachsenen
und auf Rache sinnenden Sohn vom Anfang, den El Topo einst allein
zurückgelassen hatte. Ein gutes Ende nimmt das alles trotz gelingender
Befreiung nicht, nach der Schrifttafel Apokalypse ist man darauf
gefasst.
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El Topo ist ein Film wie kein anderer.
Die Einflüsse das absurden Theaters sind sichtbar, aber selten war das
Unerklärliche und Unerklärte so schlüssig wie hier. Diese
Schlüssigkeit ist gewiss keine narrative, sie verdankt sich den
großartigen Bildkompositionen (die in der Tat an Dali erinnern), dem
immer wieder verblüffenden Einsatz der Musik und der sehr dichten
Übereinanderschichtung wiederkehrender Motive, Bilder und
Figurenkonstellationen. Und so weit das Spektrum des Absurden ist: von
ansteckender Heiterkeit bis zu schlichtem Entsetzen und blutigster Metzelei,
man hat stets den Eindruck eines integrierten Ganzen, dessen Einzelteile
aufs Abenteuerlichste miteinander
korrespondieren.
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